2023 waren 56 Prozent der neu in der Schweiz zugelassenen Fahrzeuge sogenannte Sport Utility Vehicles, oder kurz SUV, wie das Vergleichsportal Comparis am Donnerstag in seinem «SUV-Report» schreibt. In die Kategorie SUVs fallen Autos mit grosser Bodenfreiheit. Sie ähneln Geländewagen, verfügen aber zumeist über keinen Allradantrieb. In der Studie von Comparis werden SUVs und Geländewagen zusammen erfasst.
Der Anteil der SUVs an den Neuwagen steigt laut dem Report seit geraumer Zeit steil an. 2010 waren erst 17 Prozent aller Neuwagen SUVs. Im Jahr 2022 wurde bereits die Marke von 50 Prozent überschritten. «Der anhaltende Aufwärtstrend bei den SUV-Zulassungen zeigt, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer weiter grossen Wert auf ein geräumiges Platzangebot und eine erhöhte Sitzposition legen», wird Adi Kolecic, Mobilitätsexperte bei Comparis, in der Mitteilung zitiert.
Audi und Skoda vorne
Bei den SUVs dominieren vor allem deutsche Hersteller, allen voran aus der VW-Gruppe. An erster Stelle liegt die VW-Tochter Audi mit rund 13'000 neu zugelassenen SUVs, vor der tschechischen VW-Tochter Skoda. Die Kernmarke VW selber landet auf Platz vier, knapp hinter BMW.
Das beliebteste SUV-Modell war jedoch das Tesla Model Y, vor dem Skoda Enyaq. Gerade bei E-Autos seien SUVs vergleichsweise häufig anzufinden. «Wer elektrisch fährt, wählt in den meisten Fällen ein SUV. Reichweitenstarke Kleinwagen und Kompaktmodelle sind im Bereich der Elektroautos noch selten auf dem Markt zu finden», so Kolecic.
Bisherige Kompaktvans und Kombis würden von den Herstellern zunehmend in SUVs umgewandelt. Das klassische Familienauto sei ein Auslaufmodell, heisst es in der Erhebung weiter.
Zunehmende Probleme für Städte
Insbesondere für Städte bringe der Trend zu SUVs Probleme mit sich. So würden diese Autos das Parkplatzproblem verschärfen. Daher werde in Städten wie Zürich oder Basel auch schon über Massnahmen zur Eindämmung der SUVs in den Innenstädten diskutiert. Die französische Hauptstadt Paris beispielsweise hat schon zusätzliche Parkgebühren für SUVs eingeführt.
Auch für andere Verkehrsteilnehmer bergen SUVs laut der Studie höhere Gefahren. So würden sie mehr versicherungstechnische Schäden als leichtere Fahrzeuge verursachen. Dafür seien das höhere Gewicht und auch die Aufbauart der SUVs verantwortlich. Zudem sei die Sicht nach vorne wegen der Bauart häufig eingeschränkt.
(AWP)
3 Kommentare
die parkplatzprobleme in den städten sind in erster linie der reduktion der anzahl parkplätze zuzuschreiben. suv‘s haben damit nichts zu tun. die sind zwar höher als normale autos, aber nicht zwingend länger. es gibt jede menge kombis und limousinen, welche viel länger sind als suv’s.
Es müssen ja auch von den Autobesitzern etliche Grün/Rot wählen und damit den Abbau von Parkplätzen und die Privatverkehrs-Verhinderungspolitik unterstützen. Und damit: wie bestellt auch das Resultat.
Vor allem bei Elektrofahrzeugen macht die SUV -Form Sinn. Bei herkömmlichen Fahrzeugformen (Limousinen/Kombis etc.) ist das Sitzen auf der Hinterbank sonst für Erwachsene sehr unbequem, da ja die Batterie im Boden verbaut ist und dadurch der Abstand Sitzkante Hinterraum zum Fussraum (zu) klein ist. Das sieht man vor allem bei neu lancierten Kombis oder Limousinen mit Elektroantrieb.