Die Generalversammlung des Bieler Uhrenkonzerns lehnte Woods Wahl in das Aufsichtsgremium am Mittwoch mit 79,2 Prozent Nein-Stimmen ab. Alle vom Verwaltungsrat gestellten Anträge wurden derweil mit grossem Mehr angenommen, wie es in einer Mitteilung von Swatch heisst.

Wood war als zusätzlicher Vertreter der Inhaberaktionäre angetreten, um «frische Perspektiven» in den Verwaltungsrat zu bringen. Ihm zufolge besteht insbesondere Handlungsbedarf bei den Premiummarken von Swatch. Der Gründer und Geschäftsführer von GreenWoods Investors NY hält letzte Angaben zufolge 0,5 Prozent an Swatch.

Der Swatch-Verwaltungsrat war gegen seine Wahl, was einen Erfolg von vornherein unwahrscheinlich gemacht hatte. Denn die Hayek-Familie hält mit rund einem Viertel des Kapitals gut 43 Prozent der Stimmen.

Antrag auf ausserordentliche GV erwägt

«Wir werden unsere nächsten Schritte sorgfältig abwägen», sagte Woods auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Dies einschliesslich der Möglichkeit, eine ausserordentliche Generalversammlung zu beantragen, um sicherzustellen, dass die Wahl eines Vertreters der Inhaberaktionäre in Übereinstimmung mit dem Schweizer Recht erfolgt.

Woods hatte vor der GV kritisiert, dass die Inhaberaktionäre der Swatch Group nie die Möglichkeit gehabt hätten, ihren Vertreter selbst zu wählen. Dabei garantiere das Schweizerische Obligationenrecht dieses Wahlrecht, bestätigt durch zwei Bundesgerichtsentscheide.

Swatch wiederum sagte damals zur Nachrichtenagentur AWP, der Konzern handle «in voller Übereinstimmung mit allen vorgegebenen nationalen Gesetzen und Regulierungen und im Einklang mit den Statuten der Gesellschaft». Jean-Pierre Roth sei seit vielen Jahren der offizielle Vertreter der Inhaberaktionäre.

Im Vorfeld der Generalversammlung hatten zudem die Stimmrechtsvertreter ISS und Glass Lewis unter anderem die Abwahl der langjährigen Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek und von Swatch-CEO Nick Hayek oder Naylas Sohn Marc Hayek aus dem Aufsichtsgremium, empfohlen. Es mangle an unabhängigen Personen im Gremium.

ISS empfahl zudem, die Vergütungspläne für das Management abzulehnen - wegen ungenügender Transparenz zur Berechnung der Vergütungen sowie Anreizsysteme, welche nicht der Marktpraxis entsprechen würden.

(AWP)