Swiss Life legte am Mittwoch erstmals vollumfänglich Zahlen nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17/9 vor. Unter Berücksichtigung dieser Umstellung stieg der Reingewinn um 12 Prozent auf 630 Millionen Franken, wie es hiess. Damit wurden die Vorgaben der Analysten übertroffen. Der Betriebsgewinn stieg auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent auf 836 Millionen.

Im Kern geht es bei den neuen Bilanzregeln darum, dass Versicherer Erträge und Cash Flows realitätsnaher ausweisen. Neu ist etwa die Contractual Service Margin (CSM), wo künftige Gewinne aus Versicherungsverträgen bilanziert und über die Zeit der Erfolgsrechnung zugeführt werden. Ende Juni lag die CSM bei 15,9 Milliarden Franken nach 16,4 Milliarden Ende 2022.

Durchzogenes Fee-Geschäft

Von der Umstellung kaum tangiert wird das Geschäft mit Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung oder dem Verkauf von Vorsorgeprodukten, welches Gebühren einbringt und seit Jahren von der Swiss Life forciert wird. In der ersten Jahreshälfte sind die sogenannten Fee-Erträge um 3 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken gestiegen, wie es hiess.

Das Fee-Ergebnis sank aber um 4 Prozent auf 343 Millionen Franken. Während sich das Geschäft in Deutschland, Frankreich und im Segment International erfreulich entwickelt habe, sei es bei den Asset Managers zurückgegangen. Insbesondere die Erträge im Drittkundengeschäft (TPAM) seien wegen des verhaltenen Umfelds im Immobilienmarkt unter Druck gestanden.

Die Prämieneinnahmen betrugen 11,5 Milliarden Franken. Das ist ein Anstieg von 6 Prozent in Franken beziehungsweise von 8 Prozent in Lokalwährungen. In der Schweiz legten die Prämien um 2 Prozent zu, während die im teilautonomen Geschäft der Beruflichen Vorsorge (BVG) verwalteten Vermögen auf 6,9 Milliarden Franken (Ende 2022: 6,2 Mrd) kletterten.

Mit Zielen auf Kurs

Mit den bis 2024 gesetzten Zielen sieht sich die Swiss Life gut auf Kurs. Der für Dividendenzahlungen massgebende Cash-Transfer an die Holding stieg im Halbjahr um 9 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken und die Eigenkapitalrendite lag mit 15,8 Prozent um 2,2 Prozentpunkte über Vorjahr. Bei diesen Kenngrössen könnten die gesteckten Ziele gar übertroffen werden, hiess es.

Auch ist die Gruppe mit einer SST-Quote von geschätzt rund 215 Prozent weiterhin solide kapitalisiert. Vor diesem Hintergrund will Swiss Life von Oktober bis Ende März eigene Aktien im Umfang von 300 Millionen Franken zurückkaufen. Zuletzt wurde im Mai ein Rückkaufprogramm mit einem Volumen von über einer Milliarde abgeschlossen

(AWP)