Analysten rechnen mit einem leichten Ergebnisrückgang. Für den Versicherer war das Marktumfeld mit fallenden Zinsen und einer unvorteilhaften Wechselkursentwicklung herausfordernd. Davon unbeirrt setzt die Swiss Life die vor Jahren eingeschlagene Strategie mit dem Ausbau des gebührenbasierten Geschäfts fort.

Konkret gehen die sieben Analysten, die zum AWP-Konsens beigetragen haben, von einem Anstieg der Bruttoprämien auf 12,122 Milliarden Franken von 11,664 Milliarden Franken in der Vorjahresperiode aus. Das Fee-Ergebnis wird auf 398 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr von 395 Millionen Franken geschätzt. 

Beim operativen Gewinn und Reingewinn wird hingegen mit einem leichten Rückgang gerechnet. Die Experten schätzen den operativen Gewinn bei 855 Millionen Franken (883) und den Reingewinn des ersten Halbjahres bei 593 Millionen Franken (632). Das bei Versicherungskonzernen viel beachtete SST-Ratio dürfte von 201 Prozent auf 197 Prozent fallen.

Ausblick: Gewinnwachstum und Ausschüttungen

Im ersten Quartal, zu dem die Swiss Life primär Zahlen zur Volumenentwicklung publiziert, hat die Gruppe das Prämienvolumen um 5 Prozent auf 7,92 Milliarden Franken und die mit Finanzberatungen oder in der Vermögensverwaltung eingenommenen Gebühren um 3 Prozent auf 659 Millionen gesteigert.

Auch die direkten Anlageerträge stiegen im Startquartal verglichen mit dem Vorjahr leicht auf 1,08 Milliarden Franken, während die SST-Kapitalquote mit 201 Prozent weiterhin klar über dem Zielkorridor von 140 bis 190 Prozent stand.

Ausserdem sind der Gruppe in der Vermögensverwaltung für Drittkunden (TPAM) Neugelder von netto 9,3 Milliarden Franken zugeflossen nach deutlich geringeren 0,7 Milliarden im ersten Quartal 2024. Die verwalteten TPAM-Vermögen erhöhten sich seit Jahresbeginn per Ende März um 10 auf 135 Milliarden.

Gemäss dem vergangenen Dezember vorgestellten «Swiss Life 2027»-Programm peilt die Gruppe im Kern eine Eigenkapitalrendite in Höhe von 17 bis 19 Prozent an. Dabei soll das Fee-Geschäft weiter ausgebaut werden und bis 2027 eine Milliarde Franken zum Gruppengewinn beitragen.

Das Gewinnwachstum soll zu höheren Ausschüttungen führen, wobei die angepeilte Ausschüttungsquote bei «über 75 Prozent» liegt. Gespiesen werden die Dividendenzahlungen über Cash-Transfers von den operativen Einheiten in die Holding. Innert drei Jahren sollen so 3,6 bis 3,8 Milliarden Franken in die Holding fliessen.

Starker Kursverlauf und vorsichtige Analysten

An der Börse verzeichnen die Aktien der Swiss Life in diesem Jahr einen guten Lauf. Seit Jahresbeginn haben die Titel um rund ein Fünftel an Wert zugelegt. Die Aussicht auf weiterhin attraktive Ausschüttungen ist für die Swiss-Life-Aktie eine Stütze.

Gemäss AWP-Analyser bewerten fünf Analysten den Titel von Swiss Life zum Kauf, acht raten zum Halten und einer zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel setzen sie bei rund 807 Franken fest. Das impliziert ein Verlustpotenzial von fast 5 Prozent.

(AWP/cash)