Das sogenannte Fee-Geschäft, das etwa Einnahmen aus Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung für Pensionskassen oder dem Verkauf von anlagegebundenen Vorsorgeprodukten umfasst, legte in den ersten neun Monaten des Jahres um 3 Prozent auf 1,79 Milliarden Franken zu, wie die Swiss Life am Mittwoch mitteilte. In lokalen Währungen entsprach dies einem Wachstum von 5 Prozent.
Die Prämieneinnahmen der Gruppe legten in den ersten neun Monaten um 3 Prozent auf 15,5 Milliarden Franken zu, in Lokalwährungen betrug das Plus 5 Prozent. Im Heimmarkt Schweiz, wo für die Swiss Life das Geschäft mit der zweiten Säule wichtig ist, wuchs der Versicherer etwas langsamer (+2 Prozent).
Von Übernahme profitiert
Einen starken Wachstumsbeitrag lieferte die Markteinheit International (+63 Prozent). Der Konzern profitiert dort weiterhin von der Integration der im Vorjahr von der Swiss Re übernommenen Elips Life.
Einen Anstieg des Prämienvolumens verzeichnete Swiss Life aber auch in Deutschland (+3 Prozent), wo dank dem Ausbau der Beraterkanäle auch die Fee-Erträge deutlich zulegten (+15 Prozent). Etwas schwächer entwickelte sich das Prämienvolumen in Frankreich (-1 Prozent), wo aber die Gebühreneinnahmen ebenfalls gesteigert werden konnten (+15 Prozent).
Klar tiefere Fee-Erträge als noch in der Vorjahresperiode lieferte dagegen das Asset Management (-9 Prozent). Grund war zum einen der Verkauf einer Tochtergesellschaft im vierten Quartal 2022. Gebremst wurde die Einnahmen zum anderen aber auch von «verhaltenen Immobilienmärkten» sowie von Währungseffekten, wie Finanzchef Matthias Aellig an einer Investorenpräsentation erklärte.
Schmalere Kapitalpolster
Wieder etwas schmaler präsentierten sich die Kapitalpolster des Versicherers: Die SST-Quote schätzte Swiss Life per Ende September auf 205 Prozent (Anfang 2023: 215 Prozent). Für den Rückgang machte der Finanzchef das im Sommer angekündigte Aktienrückkaufprogramm, aber auch die Entwicklungen an den Finanzmärkten verantwortlich.
Mit dem Immobilienportfolio zeigte sich Aellig trotz Bewertungsverlusten von rund 0,75 Milliarden Franken im Jahresverlauf zufrieden. Die Nachfrage nach Wohnungen bleibe trotz steigender Mieten hoch, getrieben vor allem von der anhaltend starken Einwanderung in die Schweiz. Der Anstieg des hypothekarischen Referenzzinssatzes für Wohnungsmieten ermöglichte der Swiss Life zudem bereits Mieterhöhungen auf breiter Front.
Aktie gibt nach
Mit seinen Zielen für 2024 sieht sich der Versicherer weiterhin auf Kurs. Auch das für das kommende Jahr angestrebte Fee-Ergebnis von 850 bis 900 Millionen Franken werde Swiss Life erreichen, allerdings wohl «am unteren Ende der Bandbreite», schränkte Aellig ein. Dabei solle das Asset-Management-Geschäft auch wieder einen stärkeren Beitrag leisten.
Mit den Neunmonats-Ergebnissen blieb die Swiss Life vor allem bezüglich der Prämieneinnahmen unter den Erwartungen der Analysten. Auch der Rückgang der SST-Quote wurde am Markt bemängelt. Die Aktien gaben am Mittwoch deutlich nach, zu Börsenschluss notierten sie um knapp 6 Prozent im Minus auf 551,60 Franken.
(AWP)