Der Rückversicherer hat zwar in den ersten neun Monaten einen kleineren Verlust ausgewiesen, als dies Analysten erwartet hatten. Zu reden geben derweil die mit Blick auf die Teuerung erhöhten Rückstellungen.
Gegen 09.50 Uhr büssen Swiss Re 3,0 Prozent auf 74,96 Franken ein, während der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI nur 0,5 Prozent verliert. Zuletzt hatten die Valoren von Swiss Re kontinuierlich Boden gutgemacht. Dabei setzte selbst die Vorankündigung eines katastrophenbedingten Verlusts von Mitte Oktober den Aktien nur sehr kurz zu.
Die roten Zahlen nach neun Monaten waren aufgrund der Gewinnwarnung absehbar. Etwas überrascht zeigten sich einige Analysten bezüglich der teuerungsbedingt um 700 Millionen Dollar erhöhten Rückstellungen. Die Erhöhung zeige, dass Swiss Re mit inflationsbedingt deutlich steigenden Schadenskosten rechnet, heisst etwa bei der UBS. Davon seien vor allem die Motorfahrzeug- und Immobilienrückversicherungen betroffen.
Ansonsten sei die Zahlenvorlage in etwa wie erwartet ausgefallen, lautet der Tenor in Analystenkreisen. Auch die im Rahmen der Gewinnwarnung kommunizierten Prognosen seien bestätigt worden, ergänzt Georg Marti von der ZKB. Die Swiss Re dürfte das für 2022 angestrebte Eigenkapitalrenditeziel von 10 Prozent verfehlen, bleibt aber zuversichtlich, dass die Rendite bis 2024 auf 14 Prozent gesteigert werden kann.
Die Situation im Eigenkapital sei trotz dem zuletzt deutlichen Rückgang weiterhin vorteilhaft, so Marti weiter. Damit könne der Rückversicherer die umfangreichen Schadenaufwendungen aus Naturkatastrophen gut verkraften. Laut Simon Fössmeier von der Bank Vontobel bietet Swiss Re im Versicherungssektor die höchste Dividendenrendite. Er sieht die Aktie weiterhin als "Kauf".
(AWP)