Swiss Re profitierte im laufenden Jahr aber auch von Erneuerungen von Rückversicherungsverträgen sowie von starken Anlageergebnissen. Der Konzerngewinn der Swiss Re belief sich in den Monaten Januar bis September auf 2,47 Milliarden US-Dollar, wie der Rückversicherer am Freitag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte er einen Verlust von 285 Millionen Dollar erlitten.

Alle Geschäftsbereiche hätten zu dem starken Ergebnis beigetragen, hiess es in der Mitteilung. Rund eine Milliarde Gewinn wurde alleine im dritten Quartal erzielt.

Dicke Kapitalpolster

Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen der Gruppe stiegen von Januar bis September 2023 um 4,2 Prozent auf 33,7 Milliarden Dollar. Zu konstanten Wechselkursen hätte der Zuwachs 5,3 Prozent betragen.

Kasse machte die Swiss Re auch mit ihren Kapitalanlagen: In den ersten neun Monaten 2023 erzielte sie eine Rendite von 3,5 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (1,6 Prozent). «Insgesamt profitiert das Anlageportefeuille weiterhin von den gestiegenen Zinsen», hiess es.

Der Rückversicherer sitzt nun auf dicken Kapitalpolstern. Die SST-Quote der Gruppe belief sich per 1. Juli 2023 auf 314 Prozent. Damit bewegt sich die Quote nach dem Schweizer Solvenztest (SST) klar über der Zielspanne von 200 bis 250 Prozent.

Mit den Neunmonatsergebnissen hat die Swiss Re die Prognosen der Analysten übertroffen. Vor allem beim Reingewinn lag der Versicherer auch über den optimistischsten Prognosen. Allerdings ist die Combined Ratio bei P&C Re etwas schlechter ausgefallen als erwartet.

Unwetter, Waldbrände, Erdbeben

Die Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) fuhr in den ersten neun Monaten einen Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar ein nach einem Verlust von 283 Millionen vor Jahresfrist. Die Swiss Re verwies dabei auf eine «robuste Underwriting-Performance»

Die Grossschäden infolge von Naturkatastrophen waren nicht einmal halb so hoch wie im Vorjahr: In den ersten neun Monaten musste die Swiss Re noch 1,1 Milliarden Dollar schultern, nachdem sie im Vorjahreszeitraum 2,5 Milliarden an Naturkatastrophenschäden bezahlt hatte. Davon entfielen 421 Millionen Dollar auf das dritte Quartal, hauptsächlich verursacht durch starke Unwetter in Europa, die verheerenden Waldbrände auf der Hawaii-Insel Maui und das Erdbeben in Marokko.

Der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) lag für die ersten neun Monate bei 94,3 Prozent. Vor Jahresfrist hatte die Kennzahl wegen hoher Katastrophenschäden noch bei 106,1 Prozent gelegen, womit die Sparte damals einen operativen Verlust geschrieben hatte.

Hohe Versicherungsansprüche

In der Lebensrückversicherung verdreifachte die Swiss Re den Gewinn beinahe auf 634 Millionen Dollar (VJ 221 Millionen). Zwar verzeichnete der Versicherer eine Zunahme bei einzelnen grossen Versicherungsansprüchen. Dies sei allerdings durch ein starkes Anlageergebnis ausgeglichen worden. Im Vergleich zum Vorjahr profitierte die Sparte zudem vom Rückgang von Todesfallleistungen wegen Corona.

Positiv entwickelte sich auch die Unternehmensversicherungssparte Corporate Solutions, die einen Gewinn von 492 Millionen Dollar (VJ 356 Millionen) zum Gruppenergebnis beisteuerte. Der Schaden-Kosten-Satz lag bei 91,3 Prozent.

Angesichts des Geschäftsgangs bekräftigte die Swiss Re seine Finanzziele für das Gesamtjahr und insbesondere die Ambition eines Konzerngewinns von «mehr als 3 Milliarden Dollar» im laufenden Geschäftsjahr. «Wir konzentrieren uns weiterhin auf unsere Strategie des disziplinierten Underwritings», wird Konzernchef Christian Mumenthaler in der Mitteilung zitiert.

(AWP/cash)