"Treibende Kraft für die nächste grosse Welle von Verbesserungen zur Steigerung der Lebenserwartung ist klar die medizinische Forschung", erklärte Paul Murray, Leiter der Sparte Lebens- und Gesundheits-Rückversicherung, in einer am Montag veröffentlichten Studie des Konzerns aus Zürich. Ein Schlüsselfaktor dabei dürften Fortschritte bei der Erkennung und Behandlung von Krebserkrankungen sein. Fortschritte nötig wären aber auch bei altersbedingten Gesundheitsproblemen wie Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen, wo die Therapien noch in den Anfängen steckten.

Einen grossen Risikofaktor für vorzeitige Sterblichkeit orten die Swiss-Re-Experten in Fragen der Lebensweise, vor allem ungesunder Ernährung und abnehmender körperlicher Betätigung. Diese Faktoren dürften jedoch auf gesellschaftlicher und individueller Ebene in den Griff zu bekommen sein: Mit gesundheitspolitischen Massnahmen, Technologien wie Wearables und neuen Medikamente gegen Fettleibigkeit. Auch für Antibiotika-Resistenzen, neuartige Infektionskrankheiten und nicht zuletzt die Auswirkungen des Klimawandels wie beispielsweise extreme Hitze müssten Lösungen gefunden werden. "Alles in allem spricht vieles dafür, dass sich die Sterblichkeitsrate langfristig weiter verbessern wird, auch wenn die Ungewissheit über den Zeitpunkt gross bleibt", erklärten die Studienautoren.

Der OECD zufolge sind unter den Industrieländern Japan und die Schweiz Spitzenreiter in Sachen Langlebigkeit mit einem Durchschnittsalter von rund 84 Jahren. In Deutschland sind es etwas mehr als 81 Jahre und in den USA knapp 79 Jahre.

(Reuters)