Dies stellt der Rückversicherer Swiss Re am Montag im Rahmen des wichtigen jährlichen Branchentreffens «Rendez-Vous de Septembre» in Monte Carlo fest. Das seien daher auch die Themen, welche die Gespräche der diesjährigen Prämien-Erneuerungsrunde bestimmen würden.

Die geopolitischen Spannungen, protektionistischen Massnahmen und wirtschaftlichen Veränderungen führten zu einem Wandel der globalen Lieferketten, höheren Kosten, verstärkter Unsicherheit und der erhöhten Gefahr einer langfristigen Fragmentierung, so die Swiss Re.

Darüber hinaus nähmen Streiks, Aufstände und zivile Unruhen weltweit zu. In den letzten zwölf Monaten gab es in mehr als 70 Ländern bedeutende Proteste, stellt das Unternehmen fest.

Diszipliniertes Underwriting

In diesem Umfeld müsse ein ganzheitliches Risikoverständnis entwickelt werden. Und ein diszipliniertes Underwriting sei wichtig, um das derzeitige unsichere geopolitische Umfeld zu meistern, betont die Swiss Re.

Dies gelte umso mehr, weil gleichzeitig auch die Naturkatastrophenrisiken zunähmen. Eine Hauptsorge der Branche seien die nach wie vor die zunehmenden Auswirkungen extremer Wetterereignisse.

Die Kombination aus Wirtschaftswachstum, Schadeninflation und intensiveren Gefahren habe dazu geführt, dass die jährlichen versicherten Schäden aus Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren auf weit über 100 Milliarden Dollar gestiegen seien. Die Wahrscheinlichkeit habe sich erhöht, dass die versicherten Schäden auf 200 Milliarden Dollar oder in einem Spitzenjahr sogar auf 300  Milliarden Dollar steigen könnten. Notwendig seien Präventionsmassnahmen, darunter Verbesserungen bei Raumplanung, Bauvorschriften und Risikomodellen, sowie eine Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichem Sektor.

(AWP/Reuters)