Im ersten Halbjahr 2021 erzielte Swiss Re einen Gewinn von 1,05 Milliarden US-Dollar, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von gut einer Milliarde resultiert hatte. Damit hat Swiss Re besser abgeschnitten als erwartet. Analysten rechneten im Durchschnitt nur mit einem Plus von 761 Millionen.
Der Sprung zurück in die Gewinnzone hatte sich abgezeichnet: Bereits für das erste Quartal hatte der weltweit zweitgrösste Rückversicherer ein klar positives Ergebnis ausgewiesen. Die Coronabelastungen sind stark zurückgegangen, sie prägen die Rechnung aber nach wie vor. Ohne Pandemiekosten läge der Gewinn bei über 1,7 Milliarden Dollar.
Steigende Preise
Zugleich wächst die Swiss Re in einem Umfeld mit steigenden Prämiensätzen. Die verdienten Nettoprämien kletterten um 7,6 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar. In der Sachrückversicherung seien anlässlich der Juli-Vertragserneuerungen die Preise erneut gestiegen, hiess es. Seit Jahresbeginn belaufe sich der Preisanstieg auf 4 Prozent.
In der Sachrückversicherung verbesserte sich die wichtige Kerngrösse Schaden-Kosten-Satz im Halbjahr um 21 Prozentpunkte auf 94,4 Prozent. Und auch in der Einzelversicherungssparte Corporate Solutions sank die Combined Ratio mit 92,7 Prozent unter 100 Prozent. Unter dieser Schwelle verdient ein Versicherer Geld.
Bei Corporate Solutions sei der Turnaround bereits im vergangenen Jahr gelungen, schrieb die Swiss Re. Mit der guten Preisdynamik setze sich der Aufschwung nun fort.
Die Lebensrückversicherung hat derweil noch mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen. Die in einigen Märkten hohen Sterblichkeitsraten belasten. In der Lebensparte weist die Swiss Re einen Verlust von 119 Millionen Dollar nach einem kleinen Plus von 74 Millionen im letzten Jahr.
Schub gab der Swiss Re die gute Entwicklung an den Finanzmärkten. Auf den Kapitalanlagen erzielte der Konzern eine in Zeiten von Niedrigstzinsen gute Rendite von 3,2 Prozent. Sowohl wiederkehrende Erträge als auch Gewinne aus Aktienbewertungen hätten das Anlageergebnis unterstützt.
Mit Zielen auf Kurs
Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind gut. "Unser Sach- und Haftpflicht-Geschäft ist auf Kurs, die ehrgeizigen Ziele zum Schaden-Kosten-Satz für dieses Jahr zu erreichen", wird Finanzchef John Dacey in der Mitteilung zitiert. Da strebt der Rückversicherer einen Wert von unter 95 Prozent an.
Dabei geht die Swiss Re nach vorläufigen Schätzungen davon aus, dass die Juli-Flutkatastrophen in Europa und die Unruhen in Südafrika zu einem Gesamtschaden im mittleren dreistelligen Millionenbereich führen. Das liege im Rahmen der Erwartungen.
Noch unklar ist, wie die bis im Spätherbst laufende Hurrikansaison vor der US-Ostküste die Rechnung belasten wird. Im Lebengeschäft rechnet Swiss Re derweil mit weiteren Impffortschritten rund um den Globus und somit mit einem Rückgang der Coronaschäden.
(AWP)