Unter den Kaufinteressenten ist der italienische Konkurrent Acciaierie Venete, der erst vor einem Monat Kaufverhandlungen abgebrochen hat. Die Italiener seien an dem «Automobilcluster» der französischen Firma mit rund 700 Beschäftigten interessiert, sagte ein Ascometal-Sprecher am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Konkret geht es wie beim ersten Angebot um drei der fünf französischen Werke, nämlich jene in Hagondange (Mosel), Custines (Meurthe-et-Moselle) und Le Marais (Loire) sowie das Forschungszentrum für Spezialstähle von Ascometal.

Swiss Steel hatte Ascometal nach Abbruch der ersten Verhandlungen mit Acciaierie Venete den Stecker gezogen. Frisches Geld will Swiss-Steel-Chef Frank Koch nicht mehr in die verlustreiche französische Firma pumpen.

In der Folge suchte die zahlungsunfähige Ascometal Schutz vor den Gläubigern in einem gerichtlich angeordneten Restrukturierungsverfahren. Damit sollte Zeit für die Suche nach Käufern für jeden der Standorte gewonnen werden. Die Handelskammer des Gerichts in Strassburg hatte Übernahmeinteressenten bis zum (gestrigen) Donnerstag Zeit gegeben, sich zu melden.

Offerten auch für zwei weitere Werke

Nun gibt es wieder Hoffnung. Denn neben den drei Standorten, für die sich Acciaierie Venete bewirbt, gibt es auch Angebote für die beiden anderen Werke.

Für den Standort Fos-sur-Mer (Bouches-du-Rhône) mit 330 Mitarbeitern sind zwei Übernahmeangebote eingegangen: Eines stammt von den eigenen Beschäftigten, das zweite vom italienischen Industriekonzern Marcegaglia.

Für das Werk in Dünkirchen mit 170 Beschäftigten hat das spanische Unternehmens Sidenor ein Angebot eingereicht. Sidenor bietet darüber hinaus auch für den Standort Custines, womit die Spanier hier in Konkurrenz zur Offerte von Acciaierie Venete stehen.

(AWP)