Dazu arbeite die Swisscom mit bestehenden Versicherungskonzernen zusammen, teilte der «Blaue Riese» am Mittwoch vor den Medien in Zürich mit. Diese Partner seien die Zürich Versicherungs-Gesellschaft, die Axa sowie die Europäische Reiserversicherung ERV. Die Swisscom selber werde also nicht zur Versicherung, sondern sei nur Vermittlerin.
Das Geräteversicherungsgeschäft betreibe man schon seit über zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Axa erfolgreich, sagte Swisscom-Privatkundenchef Dirk Wierzbitzki. Rund ein Drittel der Kunden, die bei der Swisscom ein Gerät bezögen, würden auch eine Geräteversicherung abschliessen: «Das hat uns ermutigt, das Angebot auszubauen.»
Das Potential sei da: Wenn die Kunden auf Auslandsreisen gingen, könnten sie neben dem Roamingpaket auch gleich eine Reiseversicherung abschliessen, sagte Wierzbitzki. Oder beim Umzug könnten die Kunden neben der Adressänderung auch gleich eine Hausratsversicherung ordern. Jährlich würden rund 200'000 Swisscom-Kunden umziehen.
Neben Natel wird auch das Auto versichert
In einem ersten Schritt hat der Telekomkonzern mit der ERV eine Freizeitversicherung lanciert. Und mit der Zürich Versicherungs-Gesellschaft bietet Swisscom seit dem (gestrigen) Dienstag eine kombinierte Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung an.
In den nächsten Wochen soll gemeinsam mit der Axa eine Mietkautionsversicherung folgen. Bis im Herbst seien weitere Produkte geplant, sagte Wierzbitzki. Künftig solle es beispielsweise eine Rechtsschutzversicherung, eine Reiseversicherung und eine Motorfahrzeugversicherung bei der Swisscom geben. Geplant seien auch eine Zahlungsausfallversicherung und eine Tierversicherung.
Damit schliesst sich der Kreis: Die Swisscom versichert nach dem Natel (Abkürzung für Nationales Autotelefon) auch noch gleich das Auto ums Natel herum, dazu auch noch Haus und Hund.
Die Swisscom werde allerdings sich auf Sachversicherungen beschränken. «Wir wollen nicht in die Kranken- und Lebensversicherungen einsteigen», sagte Wierzbitzki.
Nur für Privatkunden
Dabei öffnet die Swisscom auch ihre IT: Die Kunden könnten die Versicherungen über ihr Onlinekonto My Swisscom abschliessen. Die Bezahlung erfolge über die Swisscom-Rechnung, hiess es weiter.
Die Produkte sind also vorerst nur für Swisscom-Kunden erhältlich und zwar nur für Privatkunden, nicht für Firmen, sagte Wierzbitzki. Später soll das Angebot auch für Nicht-Swisscom-Kunden geöffnet werden. Ein Zeitpunkt sei allerdings noch nicht bestimmt.
Der Telekomkonzern werde aber selber nicht zum Versicherer, betonte Wierzbitzki mehrfach vor den Medien: Die Swisscom erbringe vor allem Vertriebsleistung. Dafür gebe es eine Vertriebsprovision. Zudem erhält der «Blaue Riese» eine prozentuale Überschussbeteiligung, wenn das Versicherungsgeschäft profitabel ist.
Der Schuss kann allerdings auch nach hinten losgehen: Sollte es grosse Schäden geben und das Versicherungsgeschäft Verluste machen, müsse die Swisscom auch einen Teil der Verluste tragen. «Dann haben wir Pech gehabt», sagte Wierzbitzki. Wie gross das Geschäft werden könne, wolle das Konzernleitungsmitglied nicht beziffern.
(AWP)