Die Nachverhandlungen des Bundesrates mit der US-Regierung hätten sich ausbezahlt, schreibt der Verband am Freitag in einer Mitteilung im Anschluss an die Bekanntgabe eines künftigen US-Zolltarifs für Produkte aus der Schweiz von 15 Prozent. Die massiven tarifären Nachteile gegenüber den Konkurrenten unter anderem aus der EU und Japan würden damit wegfallen.

Dies bedeutet laut Swissmem aber lediglich ein kurzes Aufatmen. Denn von einer Entwarnung könne noch keine Rede sein. Weiterhin würden sich viele Faktoren negativ auf die Chancen der Schweizer Exportindustrie auswirken.

Situation kann schnell wieder ändern

Denn erstens hätten die vergangenen Monate gezeigt, dass sich die Situation jederzeit wieder schlagartig ändern könne, Stabilität und Berechenbarkeit seien nicht absehbar. Zweitens herrsche wegen des starken Frankens und schwacher Währungen der europäischen und japanischen Konkurrenz weiterhin ein schädlicher Preisaufschlag für Schweizer Produkte.

Und drittens blieben die Zölle auf vielen Stahlprodukten von 50 Prozent bestehen. Zudem liefen weitere US-Untersuchungen, die zu zusätzlichen Zöllen führen könnten. Die Unsicherheit im Welthandel bleibt viertens riesig und die Investitionsbereitschaft entsprechend gering, so der Verband weiter.

Der Druck auf die Unternehmen der Schweizer Tech-Industrie bleibe nach mittlerweile neun Quartalen mit Umsatz-Rückgang enorm. Die Devise sei deshalb klar: «Die Politik muss die Rahmenbedingungen für den Werkplatz entschlossen verbessern.»

Swissmechanic: Deal ist gute Nachricht

Auch der auf MEM-KMU spezialisierte Verband Swissmechanic begrüsst den Deal. Für die MEM-Branche sei die Senkung «eine gute Nachricht», sagte Nicola Tettamanti, Präsident von Swissmechanic, zur Nachrichtenagentur AWP. «Erstmals haben wir wieder gleiche Rahmenbedingungen im US-Markt wie unsere europäischen Wettbewerber.»

Insgesamt bleibe die Gesamtlage aber schwierig. «Der starke Franken und hohe Herstellungskosten bleiben bestehen», so Tettamanti weiter. Zudem würde die Branche unter einer schwankenden Nachfrage, hohen Energiekosten und einer global angespannten Investitionsdynamik leiden. «Swissmechanic bewertet die Zollreduktion deshalb als einen wichtigen, aber nicht ausreichenden Hebel», teilte der Verband weiter mit.

(AWP)