Die Ausfuhren schnellten im Juni um 33,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 53,3 Milliarden Dollar nach oben, wie das Finanzministerium am Dienstag mitteilte. Damit wurde der erst im Vormonat Mai aufgestellte Rekordwert verbessert. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Zuwachs von 26 Prozent gerechnet.

Taiwan profitiert von der wachsenden Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI). Unternehmen wie TSMC, der weltweit grösste Auftragsfertiger von Halbleitern, sind wichtige Zulieferer für Apple, Nvidia und andere US-Technologiekonzerne, die Milliarden in den KI-Ausbau stecken. Die Ausfuhren von elektronischen Bauteilen stiegen um 31,1 Prozent auf einen Rekordwert von 19,1 Milliarden Dollar, wobei die Halbleiterexporte um 32,9 Prozent zunahmen.

Die Exporte wurden aber auch von Vorzieheffekten beflügelt, so das Finanzministerium. Viele Kunden hätten Aufträge vorzogen, um sich gegen mögliche höhere US-Zölle abzusichern. US-Präsident Donald Trump hat eine 32-prozentige Importabgabe auf Waren aus Taiwan angedeutet. Am Sonntag verschob Trump den Termin für das Inkrafttreten der Zölle vom 9. Juli auf den 1. August, um mehr Zeit für eine Einigung in den laufenden Handelsgesprächen zu gewinnen. Im Juli haben sich Taiwans Exporte in die Vereinigten Staaten fast verdoppelt: Sie stiegen um 90,9 Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar. Die Ausfuhren nach China nahmen um 13,3 Prozent zu.

Die Regierung in Taipeh rechnet auch für den laufenden Monat Juli mit einem kräftigen Zuwachs im Exportgeschäft. Die Ausfuhren sollen zwischen 15 und 20 Prozent zulegen, hiess es. Taiwans Zentralbank sagt für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von gut drei Prozent voraus.

(Reuters)