Die Verbreitung solcher Falschnachrichten müsse aufhören, sagte Lai am Montag in einem Video. Taiwans Handelsüberschuss mit den USA habe nichts mit dem Wechselkurs zu tun. Daher werde dieses Thema in den bilateralen Verhandlungen «natürlich» nicht erwähnt. Bei den Handelsgesprächen vergangene Woche in Washington seien «keine Wechselkursfragen» erörtert worden, gab die Regierung bekannt. Sie verwies zudem auf zwei Erklärungen der Zentralbank, in denen diese bestreitet, dass die USA eine Aufwertung des Taiwan-Dollar gefordert hätten.

Aufgrund von Spekulationen am Finanzmarkt, wonach die USA im Rahmen der Zollgespräche um eine Aufwertung gebeten hätten, war der Kurs des Taiwan-Dollar in den vergangenen Tagen stark angestiegen. Er erreichte den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Auf einer eilig anberaumten Pressekonferenz sagte der verärgert klingende Zentralbankchef Yang Chin-long wiederholt, es habe keine Wechselkursgespräche mit den Vereinigten Staaten gegeben. «Wenn dies ein Thema gewesen wäre, hätten wir daran teilgenommen», sagte Yang und forderte die Marktteilnehmer auf, sich zu beruhigen und die Spekulationen zu beenden. Taiwan habe nur zugesagt, den Wechselkurs nicht zu manipulieren. «Wir hoffen, dass die anormale Situation der vergangenen zwei Tage hier ein Ende findet», fügte Yang hinzu. Die Zentralbank habe zuletzt interveniert, um die Marktstabilität aufrechtzuerhalten.

Taiwan weist einen grossen Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten aus, der im vergangenen Jahr um 83 Prozent gestiegen ist. Die Exporte der Insel in die USA erreichten dabei einen Rekordwert von 111,4 Milliarden Dollar, was auf die Nachfrage nach High-Tech-Produkten wie Halbleitern zurückzuführen ist. Mit Wechselkursfaktoren habe dieser Anstieg nichts zu tun, betonte die Zentralbank.

US-Präsident Donald Trump hatte Zölle von 32 Prozent auf taiwanische Produkte angekündigt, diese aber für zunächst 90 Tage ausgesetzt. Der taiwanische Chiphersteller TSMC hatte jüngst angekündigt, zusätzlich 100 Milliarden Dollar in den USA zu investieren.

(Reuters)