In Afghanistan haben die radikal-islamischen Taliban einen 84-jährigen Österreicher freigelassen, den sie im Mai 2023 verhaftet hatten. Die österreichische Regierung teilte am Sonntag mit, Herbert Fritz sei im Tagesverlauf in Doha eingetroffen, nachdem die Regierung Katars durch ihre Vermittlung zu seiner Freilassung beigetragen habe.

Nach der Verhaftung im vergangenen Jahr hatte die Zeitung «Der Standard» berichtet, Fritz sei nach Afghanistan gereist und habe positiv über das Leben dort berichtet. Dies habe eine Sichtweise gestützt, Afghanistan sei ein sicheres Land, in das Flüchtlinge zurückkehren könnten. Die Taliban hätten ihn gleichwohl wegen des Verdachts der Spionage verhaftet. Das Aussenministerium in Wien erklärte, es habe sich seit Mai um die Freilassung bemüht. Man danke Katar und der Vertretung der Europäischen Union in Kabul für die Unterstützung. Das Aussenministerium von Katar dankte der Taliban-Regierung für ihre Kooperation bei der Freilassung.

Fritz war nach Angaben mehrerer Medien ein Gründungsmitglied der Nationaldemokratischen Partei (NDP). Die rechtsextreme Gruppierung war 1988 verboten worden. Die rechtspopulistische FPÖ in Österreich, die in Umfragen vor den Parlamentswahlen vorn liegt, hatte sich für die Freilassung eingesetzt. 

(Reuters)