Schon seit Monaten steht der "ARK Innovation ETF" (ARKK) von Star-Investorin Cathie Wood gehörig unter Druck. Am Montag rutschte der Vorzeige-ETF im Zuge des allgemeinen Technologie-Abverkaufs an den Börsen auf ein Sechs-Monats-Tief. Ganze 53 von 58 Positionen verzeichneten an diesem Tag - teils massive - Verluste. Insgesamt belief sich das Minus auf 5,2 Prozent im Vergleich zum Freitag. Seit seinem Hoch im Februar 2020 hat der ARKK mittlerweile mehr als 30 Prozent eingebüsst. 

Performance des "Ark Innovation ETF" (ARKK) seit dem 1. Januar 2020. Graphik: Ark Invest

In Woods Portfolio am härtesten getroffen hat es zwei Biotech-Aktien. Twist Bioscience schmierte am Montag rund 17 Prozent ab, was den grössten Kursrutsch seit dem 5. Februar darstellt. Die Firma aus San Francisco gilt als stark wachsendes Unternehmen und stellt synthetische DNA und DNA-Produkte für Kunden unterschiedlicher Branchen her. Ebenfalls stark abverkauft wurde die Aktie von NanoString Technologies, die rund 12 Prozent einbüsste. Das Biotech-Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Tools zur Krebsdiagnose spezialisiert. 

Bietet der Tech-Ausverkauf vor allem Kauf-Gelegenheiten?


Die grösste Position im ARKK-ETF, Tesla, korrigierte am Montag mit 6,4 Prozent ebenfalls relativ stark. Grund war die Veröffentlichung eines Zwischenberichts über einen tödlichen Unfall in Texas. Die US-Transportsicherheitsbehörde NTSB geht den vorläufigen Angaben zufolge davon aus, dass der Autopilot des Model S bei dem Vorfall Mitte April nicht funktioniert haben könnte. Der ARKK ist aufgrund der starken Gewichtung besonders beeinflusst vom Kursverlauf der Tesla-Aktie, die seit ihrem Hoch Anfang Jahr ebenfalls fast 30 Prozent verloren hat. 

Wood: «Durchschnittliche Jahresperformance von 25-30 Prozent» 

Cathie Wood zeigt sich trotz der Tumulte der letzten Wochen betont optimistisch. In einem Interview mit dem US-Sender CNBC vom Freitag äussert sie sich erfreut darüber, dass sich der Fokus der Anleger auf ihren ETF ein wenig weggeschoben hat.

"Einige unser Positionen haben 30 Prozent oder mehr eingebüsst. Ich liebe dieses Setup", sagte Wood. Auf Fünf-Jahressicht habe sich nichts geändert, ausser dem Preis. "Im Februar rechneten wir noch mit  durchschnittlichen Jahresperformance von 15 Prozent. Nach den jüngsten Abverkäufen gehen wir neu von 25-30 Prozent aus", so Wood. Der "ARK Innovation ETF" hatte 2020 120 Prozent zugelegt, in diesem jahr büsste er bisher jedoch 16 Prozent ein. 

Für Aufsehen sorgt derzeit zudem, dass sich ARK Invest zuletzt von mehr als 30 Prozent seiner Apple-Anteile getrennt hat. Das geht aus einer Berechnung von Bloomberg auf Grundlage von Daten der täglichen Tarading-Updates von Ark Invest hervor.

Hintergrund ist offenbar, dass Ark Invest keine Cash-Positionen halten darf und seine Dollars stattdessen in sogenannten "cash-ähnliche Innovations-Aktien" steckt, wie Cathie Wood es beschreibt. "FAANG-Aktien wie Apple erfüllen das Kriterium sehr gut - sie verhalten sich wie defensive Werte", sagt Wood gegenüber CNBC.