Michael Burry wurde berühmt, als er 2007 das Platzen der US-Immobilienblase vorhersah. Jetzt wettet er mit seinem Hedgefonds Scion Asset Management gegen die gefeierte Tech-Investorin Cathie Wood, genauer genommen gegen ihren berühmten "Ark Innovation ETF" (ARKK). Die am Montag veröffentlichten 13F-Filings (mehr dazu hier) zeigen, dass Burry zum Ende des zweiten Quartals Put-Optionen auf 235'500 Anteile des aktiv gemanagten ARKK abgeschlossen hat. Die Position ist insgesamt rund 31 Millionen Dollar wert. 

Eine Put-Option gibt Burry das Recht, Anteile des ETF vor einem bestimmten Datum zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen. Fällt der Kurs des "ARK Innovation ETF" unter die Schwelle, bevor die Optionen auslaufen, kann der Hedgefonds die Anteile mit Gewinn verkaufen. Burry ist nicht der Einzige, der gegen Cathie Wood wettet. Die Short-Positionen gegen den ARKK haben ein Rekordniveau erreicht. Und: Laut dem Anlegermagazin Barrons liegt bei der US-Börsenaufsicht SEC aktuell ein Short-ETF zur Prüfung vor, der auch Kleinanlegern die Möglichkeit geben soll, gegen den ETF von Wood zu wetten. 

Ark-Investorin Cathie Wood reagierte am Dienstag prompt auf Michael Burrys publik gewordene Short-Position gegen den "Ark Innovation ETF". Burry, so Wood in einer Nachricht auf Twitter, habe 2007 einen "grossartigen Call" gemacht, was den damals ins Wanken geratenen US-Immobilienmarkt betrifft. Doch heute, so Wood weiter, "versteht Burry die Grundlagen nicht", die zu einem explosiven Wachstum führten und dementsprechend Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Innovation böten. 

Der ARKK konnte im 2020 eine spektakuläre Performance aufweisen. Von Anfang 2020 bis zum Februar 2021 stieg der ETF um über 200 Prozent. Doch im Frühling kam der Fonds in arge Bedrängnis. Die Bewertung vieler Positionen bewegen sich in luftigen Höhen und setzen auf hohe Gewinnsteigerungen in der Zukunft. Aufkommende Inflationssorgen und befürchtete Zinssteigerungen führen dazu, dass der gegenwärtige Wert des zukünftigen Cashflows von Wachstumsunternehmen geschmälert wird. Der ARKK liegt in diesem Jahr rund 6 Prozent im Minus und musste im letzten Monat einen Vermögensabfluss von 600 Millionen Dollar hinnehmen.

Burry warnt bereits seit Monaten vor den zu hohen Bewertungen der ARKK-Positionen. Er hält bereits grosse Short-Positionen gegen den Elektroautohersteller Tesla, eine der Top-Positionen im Ark Innovation ETF. Die 13F-Filings zeigen, dass Burry seine Put-Optionen auf Tesla auf fast 1,1 Millionen Aktien erhöht hat, gegenüber 800'100 Aktien im ersten Quartal. Diese Wetten sind aktuell 731 Millionen Dollar wert. Die Aktien von Tesla sind im bisherigen Jahresverlauf um 2,8 Prozent gesunken, während der ARKK 6 Prozent an Wert verloren hat. Dennoch notieren beide Werte im Vergleich zum Jahresbeginn 2020 noch immer auf weitaus höheren Niveaus, nämlich +675 Prozent bei Tesla sowie +134 Prozent beim Ark ETF. 

Burry Burry wurde berühmt, weil er erfolgreich gegen die Immobilienblase wettete, die schliesslich 2008 die Finanzkrise auslöste. Seine Geschichte ist nur eine von mehreren, die Michael Lewis in seinem Buch "The Big Short" erzählt und später verfilmt hat.