Eigentlich ist Cathie Wood ein Fan von Tesla-Chef Elon Musk. Schliesslich ist Tesla die mit Abstand grösste Position in ihrem "Ark Innovation ETF". Doch die jüngsten Twitter-Eskapaden von Musk zum Thema Kryptowährungen scheinen nun auch bei der zuletzt viel beachteten Ark-Investorin für Verstimmung gesorgt zu haben. Bei einem Auftritt am Donnerstag im Rahmen der CoinDesk Consensus Conference 2021 hat sie die, in ihren Augen, Schuldigen für den jüngsten Krypto-Crash genannt: Elon Musk und die ESG-Diskussion um das Schürfen der Coins. 

"Viele institutionelle Investoren haben ihre Käufe pausiert", sagte Wood während ihres Auftritts. "Angestossen wurde diese Entwicklung durch die ESG-Bewegung und die Auffassung, dass das Schürfen von Bitcoin grosse ökologische Probleme verursacht." Elon Musk habe diese Sichtweise mit seinen jüngsten Äusserungen verstärkt, so Wood. 

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Teslas Bitcoin-Rückzieher 

Am 12. Mai hatte Elon Musk die Krypto-Befürworter mit einer Ankündigung überrascht, dass Tesla Bitcoin nicht mehr als Zahlungsmittel für Autokäufe akzeptieren werde. Er rückte dabei den Energiebedarf der Kryptowährung ins Rampenlicht. Seitdem hat Bitcoin rund 30 Prozent korrigiert. Die Nachricht, dass die Verbände der chinesischen Finanzindustrie in einer gemeinsamen Erklärung ihren Mitgliedern Geschäfte mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen verbieten wollen, hat Bitcoin zusätzlich belastet.

"Elon hat sicher ein paar Anrufe von Grossinvestoren wie Blackrock bekommen", sagte Wood im Interview mit CoinDesk. Damit spielte sie darauf an, dass Blackrock Teslas drittgrösster Aktionär ist. Blackrocks CEO Larry Fink "ist sehr fokussiert auf ESG, speziell beim Thema Klimawandel", sagte Wood. Sie sei überzeugt, dass Blackrock ein paar Beschwerden erhalten habe. "Zudem gibt einige grosse Investoren aus Europa, die extrem sensibel auf dieses Thema reagieren", fügt Wood hinzu. 

Wood setzt Hoffnungen in Musk 

Trotzdem ist Wood noch immer überzeugt davon, dass Elon Musk langfristig eine positiven Wirkung auf Bitcoin haben wird. Sie glaubt sogar, dass der Tesla-Chef dabei helfen werde, den ökologischen Fussabdruck von Bitcoin zu reduzieren. "Musk hat viele Diskussionen über Bitcoin und ESG angeregt und zu mehr analytischem Denken bei diesem Thema angeregt. Ich glaube, er wird ein grosser Teil dieses weiteren Prozesses werden", sagt Wood. 

Seit dem Absturz von letzter Woche hat Bitcoin wieder um rund 12 Prozent zugelegt, befindet sich aber noch immer über 30 Prozent unter dem Hoch von 64'000 Dollar vom April. Ether hat diese Woche über 30 prozent zulegen können und ist aktuell knapp 2600 Dollar wert. Auch hier liegt der Kurs mit 34 Prozent noch weit unter dem Hoch aus dem April. Damals stieg stieg die Cyberdevise bis auf 4200 Dollar. 

(cash)