Mit robusten Geschäftszahlen im Rücken will die Deutsche Telekom mehr Geld an ihre Aktionäre ausschütten. Der Bonner Konzern stellte am Donnerstag eine Rekorddividende von einem Euro je Aktie in Aussicht. Darüber hinaus kündigte er für 2026 Aktienrückkäufe in Höhe von zwei Milliarden Euro an. «Wir liefern zuverlässig gute Zahlen, trotz aller Herausforderungen auf unseren Märkten», sagte Vorstandschef Tim Höttges. Telekom-Titel stiegen daraufhin an der Börse um knapp ein Prozent.
Parallel dazu präzisierte Höttges die Geschäftsziele. Er rechnet für 2025 mit einem bereinigten operativen Ergebnis von rund 45,3 Milliarden Euro statt mehr als 45 Milliarden Euro. Der Free Cash Flow werde wohl bei rund 20,1 Milliarden Euro liegen. Anvisiert worden waren mehr als 20 Milliarden Euro. Der Telekom-Chef begründete die Anpassungen mit dem anhaltenden Wachstum der US-Tochter T-Mobile. Positiv wirke sich zudem die Integration von US Cellular aus. T-Mobile hatte im vergangenen Jahr fast das gesamte Mobilfunkgeschäft des Rivalen übernommen.
Die US-Tochter der Telekom hatte die Prognosen vor einigen Wochen ebenfalls angehoben. Der neue T-Mobile-Chef Srini Gopalan deutete darüber hinaus an, dass die Vorhersagen für 2026 und 2027 nach oben korrigiert werden könnten.
Hoffnungsträger T-Systems - Neue KI-Rechenzentren
Ein weiterer Gewinntreiber für die Telekom im abgelaufenen dritten Quartal war T-Systems. Die IT-Dienstleistungstochter steigerte ihren operativen Gewinn um knapp 23 Prozent auf 127 Millionen Euro. «Einen wichtigen Beitrag leistete hier die gestiegene Profitabilität im Cloud-Geschäft», erläuterte der Konzern.
In diesem Bereich verstärkt die Telekom ihr Engagement: Vergangene Woche hatte sie ihre Pläne für ein KI-Rechenzentrum offiziell vorgestellt. Es dient dem Aufbau einer KI-Cloud für die heimische Wirtschaft. Konzern-Chef Höttges hatte bei dieser Gelegenheit weitere Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) in Aussicht gestellt. «Die Positionierung der Deutschen Telekom im Bereich KI gewinnt zunehmend an Substanz», sagte Thomas Heiss, Partner bei der Beratungsfirma BearingPoint. «Die Investitionen unterstreichen die Ambition, sich zusätzlich zu dem Geschäft als klassischer Netzbetreiber hin zum intelligenten Plattformanbieter zu entwickeln.»
Ein Wermutstropfen sei dagegen das Deutschland-Geschäft, das hinter den Erwartungen zurückblieb. Auf dem Heimatmarkt der Telekom schrumpfte der Umsatz von Juli bis September um 1,8 Prozent auf 6,35 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis stagnierte bei 2,73 Milliarden Euro.
Der Gesamtkonzern steigerte seine Erlöse im abgelaufenen Quartal um 3,3 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis um 2,9 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Der Free Cash Flow ging zwar um 9,2 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück, blieb aber über der von der Telekom zusammengestellten Analystenprognose.
(Reuters)
