Im frühen Handel sackten die Titel um 13 Prozent auf 61,75 Franken ab. Vorübergehend fiel die Aktie um 14 Prozent, das stärkste Minus seit Februar 2024.

Für ihn komme die Absetzung des CEO völlig überraschend, erklärte ZKB-Analyst Christian Bader. «Obwohl diese personellen Entscheidungen keine Auswirkungen auf die Konsens-Schätzungen haben sollten, wird dadurch die Unsicherheit für den Investment Case stark erhöht.» Es habe ganz klar unterschiedliche strategische Ansichten gegeben, so die Analysten von Jefferies. «Unserer Interpretation nach wollte der CEO einen mutigeren Ansatz, während der Verwaltungsrat weniger Umbrüche in den Teams und mehr Stabilität wünschte.»

Temenos nannte keinen genauen Grund, wieso Brulard nach nur 16 Monaten den Hut nehmen musste. Präsident Thibault de Tersant erklärte in einer Telefonkonferenz, nach einer «gründlichen Überprüfung der Interaktionen zwischen Jean-Pierre und seinem Team» habe der Verwaltungsrat beschlossen, dass es das Beste sei, sich von Brulard zu trennen. «Wir sind nicht aggressiv gegen Jean-Pierre eingestellt, aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Temenos derzeit eine sehr klare Führung braucht», so de Tersant.

Brulard habe das Unternehmen neu ausgerichtet, die nächste Phase solle nun ein neuer Vorstandschef übernehmen. Finanzchef Takis Spiliopoulos übernimmt interimistisch das Steuer, während der Verwaltungsrat nach einem dauerhaften Nachfolger für Brulard sucht. Temenos bestätigte die im Juli angehobene Prognose für 2025 sowie die Ziele für 2028.

Anfang 2024 hat allerdings auch der Shortseller Hindenburg mit Vorwürfen über Ungereimtheiten in der Rechnungsführung die Anleger massiv verunsichert. Die Aktie brach ein und erholte sich erst allmählich wieder, nachdem das Unternehmen die Vorwürfe mit einer Untersuchung ausräumen konnte. 

(Reuters/cash)