Temenos gewinnen in einem klar schwächeren Gesamtmarkt 10,3 Prozent auf 69,64 Franken. In den Wochen vor der Ergebnisveröffentlichung hatten die Aktien allerdings über weite Strecken einen eher schweren Stand, selbst wieder erwachte Übernahmespekulationen verliehen den Aktien in dieser Zeit nur sehr kurzfristig Auftrieb. Dank hohen Avancen zu Beginn des Jahres standen die Aktien vor dem heutigen Handelstag aber trotzdem fast ein Viertel im Plus, was deutlich über dem Gesamtmarkt liegt.

Das Ergebnis zum Startquartal kommt am Markt gut an: Zum einen seien die Umsätze mit Subskriptionen stark gestiegen - vorwiegend durch im Vorjahr abgeschlossener Deals, kommentiert die ZKB. Zum anderen seien die Kosten weniger stark als erwartet angestiegen, nachdem unter anderem Projekte abgeschlossen worden seien.

Allerdings sei das Momentum weniger gut als es anhand der ausgewiesenen Zahlen ausschaue, eben wegen der aus dem Jahr 2021 verschobenen Umsatzeinnahmen, wie es von verschiedenen Marktbeobachtern gleichermassen heisst. Angesichts der guten Kostenkontrolle gebe es aber Aufwärtspotential für die weiteren Ergebnisschätzungen. Rückblickend hatten nicht eben wenige Experten mit hartnäckig hohen Kosten gerechnet. Diese Befürchtungen hätten sich nun als "völlig übertrieben" erwiesen, heisst es am Markt.

Auch erwarte Temenos keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft durch die jüngsten Ereignisse im regionalen US-Bankensektor, hebt Vontobel hervor. Und die Gesellschaft bleibe in einem attraktiven Wachstumsmarkt mit einem wettbewerbsfähigen Produkt sehr gut positioniert.

Mit dem Managementwechsel seien die vorherigen Probleme bei der Strategieumsetzung aus der Welt geschafft worden, und auch die Sorgen über die schwierigen Marktbedingungen würden schwinden, kommentiert Bryan Garnier und empfiehlt die Aktie gar neu zum Kaufen.

Kritisch sehen manche Analysten allerdings die "verhaltene" Entwicklung des operativen Cashflows. Und auch 2023 dürfte das Umfeld schwierig bleiben und die Kosten würden - weniger schnell zwar - weiter zulegen, heisst es etwa vom ZKB-Analysten weiter. Daher zeigen sich die Experten insgesamt auch nicht verwundert, dass die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt wurde.

Obwohl sich gleich mehrere grössere Aufträge in der Pipeline befänden, müssten sich diese zuerst materialisieren, heisst es dazu auch vom CS-Analysten.

(AWP)