Temenos kann die erwarteten Umsatzzahlen bestätigen und die Aktien steigen um 5,1 Prozent auf 60,08 Franken. Traditionelle Lizenzen und der Wartungsumsatz lagen gemäss der Zürcher Kantonalbank (ZKB) leicht über den Erwartungen und das SaaS-Geschäft konnte die Erwartungen erfüllen. Die ZKB lässt die Einschätzung auf Marktgewichten.

Überraschend kommen zwei Managementwechsel. Der CEO Max Chuard tritt per sofort zurück und VRP Andreas Andreades wird interimistisch das Amt übernehmen. Andreades selbst tritt als Verwaltungsratspräsident ab und durch Thibault de Tersant ersetzt, der bisher Mitglied des Verwaltungsrats war. 

Ein entscheidender Faktor dürfte nun sein, ob es Temenos gelingt, am Markt weiter Vertrauen zurückzugewinnen. Gemäss Bloomberg Intelligence ist das Geschäft von Temenos weiterhin sehr volatil. Verschlechtert sich die Konjunkturentwicklung, so könnte sich dies negativ auf die Verkaufszahlen auswirken, da die Banken IT-Upgrades verzögern. Das könnte dazu führen, dass der Umsatz von Temenos stärker zurückgeht als der seiner Mitbewerber. Das deute zudem auf Ausführungsprobleme hin.

Aktive Investoren halten Druck hoch

Das anhaltende Software-as-a-Service-Wachstum ist der einzige Lichtblick, aber sein Beitrag ist zu gering, um die Schwäche bei der On-Premise-Lizenzierung auszugleichen. Das behindert die mittelfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens. Lichtblick ist, dass dieser Schritt das wiederkehrende Umsatzwachstum beschleunigen und zu einer besser vorhersehbaren Umsatzleistung führen, hält Bloomberg Intelligence dazu fest.

Einige Analysten zeigen sich zufrieden mit dem Wechsel an der Unternehmensspitze. Nicht so der aktive Investor Petrus Advisers aus London, der den Druck hoch halten will. Die Finanzboutique schreibt in einer Pressemitteilung: "Die vorab angekündigten Ergebnisse des vierten Quartals sind ein ermutigendes Zeichen dafür, dass Temenos keinen negativen strukturellen Problemen ausgesetzt ist". Ebenso zwingend sei es, "dass das Unternehmen nun eine grundlegende strategische Überprüfung seines Geschäfts, seiner Strategie und seines Ausblicks vornimmt".

Der Verkauf des Unternehmens ins Ausland dürfte in den nächsten Monaten verstärkt in den Fokus rücken. Das aktuell höchste Kursziel hat Vontobel mit 79 Franken, gefolgt von UBS und JP Morgan mit je 70 Franken.

(cash/Bloomberg)