Gleich zwei Analysten stufen die Tesla-Valoren am Montag herunter. Diese warnten, Elon Musks Elektrofahrzeugunternehmen stehe vor allem politisch vor einer höchst unsicheren Zukunft.

Die Aktie des Elektroauto-Pioniers steigen am frühen Dienstagnachmittag im vorbörslichen Handel entgegen den Erwartungen um 2,1 Prozent auf 314 Dollar. Das deutet zumindest kurzfristig trotz Rating-Kürzung auf eine Verschnaufpause hin. Seit Jahresanfang verlor der Titel circa 27 Prozent an Wert, was Tesla zum schwächsten der Unternehmen unter den sogenannten «Glorreichen Sieben» macht. Die Tesla-Aktie lief nach der Wiederwahl von Präsident Donald Trump zuerst gut und erreichte im Dezember einen zwischenzeitliches Hoch von 488,50 Dollar. 

Der jüngste Kursrückgang ist grösstenteils auf einen öffentlichkeitswirksamen Streit zwischen Musk und Trump zurückzuführen. Musk deutete zwar später an, für eine Wiedergutmachung bereit zu sein, doch die Spannungen - insbesondere angesichts von Musks Verbindungen zur Regierung - gelten als erhebliches Fragezeichen hinter der Aktie.

«Wir befürchten, dass der Wortkrieg zwischen Präsident Trump und Elon Musk sowie das Auslaufen der Förderprogramme für Elektrofahrzeuge die Nachfrage nach neuen Teslas weiter schwächen könnte», schrieben Analysten von Argus Research und stuften die Aktie von «Kaufen» auf «Halten» herab.

Der Streit, so fügten sie hinzu, sei exemplarisch dafür, wie die Aktie «derzeit offenbar auf nicht-fundamentalen Ereignissen basiert». Der US-Vermögensverwalter Baird schloss sich dieser Ansicht an und stufte die Aktie von «Outperform» auf «Neutral» herab.

«Der jüngste Vorfall zwischen Musk und Präsident Trump verdeutlicht das mit Musks politischen Aktivitäten verbundene Risiko für Schlüsselpersonen», schrieb der Baird-Analyst Ben Kallo. «Obwohl wir keine Hinweise darauf haben, wie sich die Beziehung verändern könnte oder was die beiden tun werden, sehen wir die Situation als zusätzliche Unsicherheit für die Aussichten von Tesla. Darüber hinaus glauben wir, dass dies Fragen hinsichtlich eines Markenschadens aufwerfen könnte, die unserer Erwartung nach so lange bestehen bleiben werden, bis sich nachhaltige Anzeichen für ein Volumenwachstum abzeichnen.»

Musks Kommentare zu Teslas Robotaxi-Programm seien «etwas zu optimistisch, und wir glauben, dass diese Begeisterung bereits in den Aktienkursen eingepreist ist», erläuterte der Experte von Baird. Der Service, der sich auf selbstfahrende Fahrzeuge und künstliche Intelligenz konzentriert, soll diese Woche in texanischen Austin starten.

Die beiden Herabstufungen unterstreichen, dass Tesla der Mega-Cap ist, der von der Wall Street am skeptischsten betrachtet wird. Weniger als die Hälfte der von Bloomberg beobachteten Analysten empfehlen den Kauf der Aktie - die mit Abstand schwächste Quote unter den grössten Unternehmen am Markt.

Tesla wird im Einklang mit dem durchschnittlichen Kursziel gehandelt, was darauf hindeutet, dass Analysten keine übermässige Erholung der Aktie erwarten.

(Bloomberg/cash)