Tesla-Chef Elon Musk schrieb auf der Plattform X, der «Robotaxi-Start» beginne mit Fahrten für eine Pauschalgebühr von 4,20 Dollar. Am frühen Sonntagmorgen wurden dann die ersten Teslas in einem Viertel namens South Congress gesichtet. Dabei sass kein Fahrer am Steuer, aber eine Person auf dem Beifahrersitz. Tesla plant, etwa zehn Fahrzeuge mit Beifahrern einzusetzen, die als «Sicherheitsüberwacher» mitfahren. Wie viel Kontrolle sie über die Autos haben werden, ist unklar.
Musk hat erklärt, Tesla werde bei der Markteinführung in puncto Sicherheit «super paranoid» sein. Die Autos des Tesla-Typs Model Y sollen nur in Gebieten fahren, die Tesla als besonders sicher erachtet. Tesla will auch schlechtes Wetter und schwierige Kreuzungen meiden, und keine Personen unter 18 Jahren befördern.
Tesla weicht in der noch jungen Branche von der üblichen Praxis ab, sich auf mehrere Technologien zur Strassenerkennung zu verlassen und verwendet nur Kameras. Das ist laut Musk sicher und viel billiger als Lidar- und Radarsysteme, die von Konkurrenten eingesetzt werden.
Kurz vor dem Start hat die Regierung von Texas Vorschriften für autonome Fahrzeuge erlassen. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott unterzeichnete am Freitag ein Gesetz, das eine staatliche Genehmigung für den Betrieb selbstfahrender Fahrzeuge vorschreibt. Das Gesetz tritt zwar erst am 1. September in Kraft, signalisiert aber, dass ein vorsichtiges Vorgehen gewünscht wird. Das Gesetz weicht die bisherige Haltung des Staates auf. Ein Gesetz aus dem Jahr 2017 hatte es Städten ausdrücklich verboten, selbstfahrende Autos zu regulieren.
Das Gesetz schreibt nun vor, dass Betreiber von autonomen Fahrzeugen eine Genehmigung einholen müssen, bevor sie ohne menschlichen Fahrer auf öffentlichen Strassen fahren dürfen. Es gibt den Behörden auch die Befugnis, Genehmigungen zu widerrufen, wenn sie der Meinung sind, dass ein fahrerloses Fahrzeug die Öffentlichkeit gefährdet. Darüber hinaus verlangt es von den Unternehmen, Informationen darüber bereitzustellen, wie Polizei und Rettungskräfte in Notsituationen mit dem fahrerlosen Fahrzeug umgehen können. Die Anforderungen des Gesetzes sind allerdings nicht schwer zu erfüllen. Die Einhaltung ist auch einfacher als in einigen anderen Bundesstaaten wie etwa Kalifornien, wo eine umfassende Übermittlung von Fahrzeugtestdaten unter staatlicher Aufsicht erforderlich ist.
Viele Experten sind der Ansicht, dass ein sehr grosser Teil der hohen Bewertung von Tesla an der Börse darauf beruht, dass Investoren davon ausgehen, dass Tesla Robotaxis und humanoide Roboter liefern kann. Tesla ist an der Börse aktuell rund einer Billion Dollar wert und damit bei weitem der wertvollste Autohersteller der Welt. Zum Vergleich: BMW etwa ist mit rund 40 Milliarden Euro bewertet.
(Reuters)