Die Inflation macht kleinen Unternehmen in den USA zusehends zu schaffen. Der von der National Federation of Independent Business (NFIB) erhobene Geschäftsoptimismus-Index fiel im März um 0,9 Punkte auf 88,5 Zähler - der niedrigste Wert seit Dezember 2012. Der am Dienstag veröffentlichte Index gibt einen Einblick in die Geschäftslage von kleinen und mittelgrossen Firmen, wobei Betriebe mit einer Personalstärke von bis zu 50 Mitarbeitern den Löwenanteil stellen. Der Anteil der Firmen, die Inflation als das dringlichste Problem bei der Betriebsführung anführten, stieg um zwei Punkte auf 25 Prozent: Dabei wurden höhere Input- und Lohnkosten genannt.
Die US-Notenbank Fed will auf dem Weg zu einer Zinswende einen nachhaltigen Rückgang der Inflation sehen. Für die am Mittwoch anstehenden Daten zu den Verbraucherpreisen im März erwarten von Reuters befragte Experten jedoch ein Anziehen der Teuerung. Demnach könnte die Inflationsrate im März auf 3,4 von 3,2 Prozent im Februar ansteigen. Dies dürfte ein herber Rückschlag für die US-Notenbanker auf dem Weg zu einer Zinssenkung sein, die für dieses Jahr drei Schritte nach unten ins Auge gefasst hatten.
Verschiebt sich die Zinswende?
Die von den Finanzmärkten herbeigesehnte Zinssenkung könnte sich so verschieben: Noch gilt der Juni vielen Investoren als wahrscheinlicher Zeitpunkt für einen ersten Schritt nach unten, doch dies könnte sich bei enttäuschenden Nachrichten von der Inflationsfront ändern. Nach Ansicht des Ökonomen Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank «wackelt» dieser Termin, zumal sich der US-Arbeitsmarkt als robuster als erwartet entpuppt.
Die US-Notenbank Federal Reserve will mit einer straffen geldpolitischen Linie die Inflation zurückdrängen. Sie hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, zuletzt aber mehrfach pausiert. Die Abkühlung des Arbeitsmarkts gilt der Fed als eine wichtige Voraussetzung, um ihr Zwei-Prozent-Ziel bei der Teuerung dauerhaft zu erreichen.
(Reuters)