Der Stratege von Piper Sandler, der im letztjährigen Ranking von Institutional Investor den dritten Platz belegte, sieht den S&P 500 2023 um 16 Prozent auf 3225 Punkte fallen.
Im von Bloomberg beobachteten Analysten-Universum hat für das US-Börsenbarometer keiner der anderen Experten ein so niedriges Kursziel wie Kantrowitz. Sollte sich seine Prognose bewahrheiten, wäre es das erste Mal seit 2002 - und erst das fünfte Mal in fast einem Jahrhundert -, dass der S&P 500 mindestens zwei Jahre in Folge zweistellige Rückgänge verzeichnet.
Kantrowitz räumt zwar ein, dass die Geschichte nicht auf der Seite der Bären steht. Der Markt sei allerdings mit etwas Ungewöhnlichem konfrontiert: einer Federal Reserve, die wild entschlossen ist, die Inflation zu bekämpfen. Bis ihre Zinserhöhungen auf die Wirtschaft durchschlagen, werde es einige Zeit dauern. Der Druck auf die Unternehmensgewinne werde sich deshalb wohl bis weit ins nächste Jahr hinein erstrecken, so der Stratege.
"Die Aktien werden noch mehr leiden, da sich die Auswirkungen der Baisse an den Anleihemärkten im Jahr 2022 und die globale Straffung der Geldpolitik beginnen, in den Unternehmensgewinnen und den zyklischen Marktrisiken bemerkbar zu machen", sagt Kantrowitz. "In vielerlei Hinsicht befinden wir uns in einem ungewöhnlichen Umfeld."
Andere gehen indessen davon aus, dass der Bärenmarkt in der ersten Jahreshälfte seinen Tiefpunkt erreicht — und dann eine Erholung einsetzt. Das durchschnittliche Jahresendziel der von Bloomberg im Dezember befragten Strategen lässt einen Anstieg des S&P 500 um 6 Prozent auf 4078 Punkte erwarten.
(Bloomberg)
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Jetzt hört doch endlich mit diesen pessimistischen Prognosen auf. Kein Stratege, Experte oder Analyst kann in die Zukunft schauen. Da muss nur Russland den Krieg verlieren und schon sieht die Welt wieder anders aus.