Der norwegische Staatsfonds hält neuerdings noch 2,87 Prozent am Backwarenhersteller Aryzta, so AWP. Zum Zeitpunkt der letzten Beteiligungsmeldung von Mitte August 2020 waren es noch 4,43 Prozent. In der Spitze waren die Skandinavier einst gar Herr über 5,1 Prozent der Stimmen.

Als Meldegrund wird "Sonstige" angegeben. Wie die Webseite der Schweizer Börse SIX verrät, steckt zumindest auf den ersten Blick erst mal kein Verkauf von Aktien dahinter. Vielmehr hat der norwegische Staatsfonds zuvor ausgeliehene Titel der Gegenpartei zurückgegeben.

Die Kursentwicklung der Aryzta-Aktie spricht allerdings eine andere Sprache. Nach dem raschen Vorstoss von 80 Rappen auf 1,13 Franken bekundete die Aktie in den letzten Tagen sichtlich Mühe. Gestern Donnerstag sackte ihr Kurs im Laufe des Nachmittags mal eben schnell in die Nähe von 1,01 Franken ab. Begleitet wurden die Verluste von Berichten aus dem Handel von einem grösseren Verkäufer.

Norwegischer Staatsfonds an gar mancher Schweizer Firma beteiligt

Die Verluste überraschen insofern, als dass mit der Zürcher Kantonalbank und einer Genfer Privatbank zeitnah gleich zwei Banken mit Kaufempfehlungen für die Aryzta-Aktie aufwarteten. Letztere erhöhte ihr Kursziel gar auf 1,40 (zuvor 1) Franken. Dass die in diesem Zusammenhang zu erwartenden Kursavancen ausblieben, macht Beobachter stutzig. Sie schliessen nicht aus, dass sich zumindest die Gegenpartei der Wertpapierleihe von einigen der zurückerhaltenen Titel getrennt haben könnten. Das würde auch die Kursverluste erklären.

Der norwegische Staatsfonds ist übrigens nicht einfach irgendwer. Mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet 1160 Milliarden Franken zählen die Skandinavier auch hierzulande bei vielen Unternehmen zu den bedeutendsten Aktionären. Beteiligungsmeldungen an die SIX, bei denen der norwegische Staatsfonds involviert ist, gehören daher schon fast zum Börsenalltag.

Mit einem Kursplus von 53 Prozent seit Anfang Januar zählt Aryzta an der Schweizer Börse zu den diesjährigen Gewinnern. Nur die Aktien von Wisekey, Blackstone Resources, Tornos und Obseva schnitten in dieser Zeit noch besser ab.