Betrachtet wurden etwa Käufe und Verkäufe von Wohnungsportfolios - also Pakete aus zahlreichen Wohneinheiten. Im Vorjahreszeitraum hatte das Transaktionsvolumen noch bei vier Milliarden Euro gelegen. Über fünf Jahre betrachtet falle der Rückgang mit zwei Dritteln noch grösser aus, so JLL.

Käufer und Verkäufer hätten sich noch nicht ganz auf die Folgen der steigenden Zinsen eingestellt, auch wenn sich die Preisvorstellungen annäherten, hiess es. Im ersten Quartal wurden demnach 39 Abschlüsse gezählt, rund halb so viele wie im vierten Quartal 2022.

Für eine Marktbelebung müssten sich die stark schwankenden Zinsen stabilisieren und die Unsicherheit am Kapitalmarkt schwinden. Zudem fehlten "signalwirksame Transaktionen" von börsennotierten Wohnungskonzernen, sagte JLL-Experte Helge Scheunemann.

Ungeachtet dessen dürfte die Lücke zwischen Wohnungsangebot und -nachfrage nach Prognose von JLL weiter wachsen. Denn wegen hoher Baupreise und kräftig gestiegener Zinsen würden viele Projekte storniert. Dieses Jahr rechnet der Immobilienspezialist mit 230 000 bis 240 000 fertiggestellten Wohnungen - weit weg vom einstigen Ziel der Bundesregierung von jährlich 400 000 neuen Wohnungen. Zugleich wachse die Bevölkerung wegen hoher Zuwanderung, unter anderem aus der Ukraine, und damit auch die Wohnungsnachfrage. Der Druck auf die Mieten dürfte hoch bleiben.

(AWP)