David Hayes, Analyst der US-Investmentbank Jefferies, stuft Nestlé nach wie vor mit Underperform ein. Das Zwölf-Monats-Kursziel erhöht er auf 77 von 75 Franken. Doch damit bleibt er unter der aktuellen Notierung von 88,60 Franken. Konkret bedeutet das: Hayes sieht die Valoren des Lebensmittelkonzerns in den nächsten Monaten um 13 Prozent fallen.
Das ist aus zwei Gründen beachtenswert. Zum einen hat sich Nestlé im laufenden Börsenjahr mehr als 18 Prozent vorgearbeitet, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index lediglich 6 Prozent hinzugewann. Der Jefferies-Experte sagt nun eine Gegenbewegung der Valoren voraus.
Zum anderen: Hayes misstraut der Nestlé-Aktie schon seit Längerem, und mit seiner Einschätzung lag er schon einmal richtig. Im März 2024 stufte er Nestlé weiterhin mit Underperform ein und reduzierte das Kursziel auf 84,50 von 86 Franken. Damals bezahlte man für eine Aktie des Lebensmittelriesen 96 Franken. Bald schon aber sank der Kurs auf unter 85, später sogar auf unter 75 Franken.
Seine aktuell noch immer negative Einschätzung begründet Hayes zunächst mit der weiterhin problematischen Konsumentennachfrage in den USA. Auch nehme der Wettbewerb zu, und vor diesem Hintergrund dürfte unter anderem eine Neupositionierung der Preise notwendig sein.
Die Bemühungen von Nestlé, einen realistischeren Ausblick für die Umsatz- und Margenentwicklung zu geben, seien angesichts der aktuellen Bewertung auf taube Ohren gestossen. Dies berge denn auch die Gefahr einer Enttäuschung.
Nach wie vor prognostiziert Hayes ein organisches Umsatzwachstum von unter 3,5 Prozent für das laufende Geschäftsjahr. Seine EPS-Prognosen für die Jahre 2025 bis 2027 senkt er um durchschnittlich 2,5 Prozent, hauptsächlich wechselkursbedingt.
(cash)