Die Vorabinformationen zum diesjährigen Logitech-Investorentag sind erfreulich. Der Unterhaltungselektronikhersteller aus Lausanne erhöht die diesjährigen Gewinnvorgaben und rechnet neuerdings mit einem operativen Jahresgewinn (EBIT) in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar. Anlässlich der Quartalsergebnisveröffentlichung war vor wenigen Wochen noch von 1,05 Milliarden Dollar die Rede.

Auch die Mittelfristziele werden unter positiven Vorzeichen überarbeitet. Neuerdings strebt Logitech eine Bruttomarge zwischen 39 und 44 (zuvor 36 bis 40) Prozent an. Die operative Marge (EBIT) soll zwischen 14 und 17 (zuvor 11 bis 14) Prozent liegen.

Vorerst keine Dividendenerhöhung

Für viele Analysten kommen diese Anpassungen allerdings nicht völlig überraschend. Die UBS schrieb schon vor gut fünf Wochen, dass sie die diesjährigen Gewinnvorgaben als konservativ erachte und am Investorentag mit einer Erhöhung sowie mit überarbeiteten Mittelfristzielen rechne. Diese Anpassungen bewegen sich in etwa im Rahmen der bankeigenen Erwartungen.

In einem Punkt liefern die Lausanner hingegen nicht ab: Bei der Dividende. Angesichts der hohen Nettobarmittel in Höhe von rund 1,5 Milliarden Dollar ging die UBS im Vorfeld auch noch von einer Dividendenerhöhung oder der Bekanntgabe eines neuen Aktienrückkaufprogramms aus. Zumindest in der Medienmitteilung mit den Vorabinformationen zum Investorentag ist davon keine Rede.

Gut möglich, dass es sich dabei um einen Vorboten eines bevorstehenden grösseren Firmenkaufs handelt. Firmenchef Bracken Darrell machte zuletzt jedenfalls kein Geheimnis daraus, dass er einer grösseren Übernahme gegenüber nicht abgeneigt wäre.

Gewinnerwartungen dürften um mindestens 5 Prozent steigen

Wurden für die Logitech-Aktie im vorbörslichen Handel noch 8 Prozent höhere Kurse bezahlt, so gewinnt sie mittlerweile nur noch 0,6 Prozent auf 97,56 Franken.

Immerhin sieht die UBS auf Basis der vorliegenden Zahlen bei den dies- und nächstjährigen Gewinnschätzungen Raum für Aufwärtsrevisionen im Umfang von 5 bis 10 Prozent. Die Zielerhöhungen kämen zwar nicht überraschend, seien aber dennoch erfreulich, so hält die Grossbank fest.

Mitunter ein Grund für das Kursplus ist die kräftige Kurszielerhöhung auf 140 (zuvor 115) Franken durch die Bank Vontobel. Aufgrund der erfreulichen Aussagen zur nächstjährigen Gewinnentwicklung revidiert die Zürcher Bank ihre operativen Gewinnschätzungen um bis zu 26 Prozent nach oben. An der Kaufempfehlung hält sie indes fest.

Die Zürcher Kantonalbank erachtet insbesondere die neuen Mittelfristziele als erfreulich, liegen diese doch substanziell über den bisherigen Vorgaben. Ihre Schätzungen für das kommende Geschäftsjahr will sie jedoch nur geringfügig erhöhen. Das Anlageurteil lautet wie bis anhin "Übergewichten".