Eine schwächere Nachfrage und negative Wechselkurseffekte belasten Merck. Nach einem deutlichen Gewinnrückgang im zweiten Quartal senkte der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern am Donnerstag seine Jahresziele. Für 2023 rechnet Merck nun mit einem Umsatz von 20,5 bis 21,9 Milliarden Euro und einem bereinigtem operativen Gewinn (Ebitda) von 5,8 bis 6,4 Milliarden, wie das Unternehmen mitteilte. Bislang waren ein Umsatz von 21,2 bis 22,7 (2022: 22,2) Milliarden Euro und ein bereinigtes Ergebnis von 6,1 bis 6,7 (Vorjahr: 6,8) Milliarden in Aussicht gestellt worden. "2023 bleibt ein Übergangsjahr für uns", sagte Merck-Chefin Belen Garijo.

Zwar profitierte Merck im zweiten Quartal von einem starken Pharmageschäft mit seiner Krebsimmuntherapie Bavencio, dem Multiple-Sklerose-Mittel Mavenclad und Kinderwunschbehandlungen. Doch nach dem Corona-Boom der Vorjahre ging die Nachfrage im Life-Science-Geschäft, das Produkte für die Pharmaforschung und Arzneimittelherstellung anbietet, deutlich zurück. Im Elektronikbereich verzögerte sich die Erholung des Geschäfts für Halbleitermaterialien weiter. Auch bekam Merck nun deutlich Gegenwind durch negative Wechselkurseffekte.

Der bereinigte Betriebsgewinn fiel im zweiten Quartal um fast 13 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Analysten hatten allerdings einen stärkeren Rückgang auf im Schnitt 1,49 Milliarden befürchtet. Der Umsatz sank um knapp fünf Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Merck 706 Millionen Euro und damit fast 19 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Das mittelfristige Wachstumsziel bis 2025 bekräftigte der Konzern.

(Reuters)