Er werde abwarten, ob es zu einem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj komme, sagte er am Freitag. Er sei nicht sicher, ob seine Anwesenheit für ein Dreiertreffen nötig sei, sagte Trump vor Journalisten. Er würde eher nicht teilnehmen. Die Treffen gelten als Voraussetzungen dafür, dass es zu einem Friedensschluss kommen könnte.
Trump hatte bei seinem umstrittenen Alaska-Gipfel mit Putin den Eindruck erweckt, er könne einen Friedensschluss innerhalb kurzer Zeit beschleunigen. Tatsächlich trafen sich in den vergangenen Tagen Militärs der USA und grosser europäischer Staaten, um über mögliche Sicherheitsgarantien zu sprechen. Gegen Ende der Woche sei jedoch offensichtlich, dass die Themen sehr komplex seien, sagte ein EU-Diplomat. Dies habe man nun auch in Washington erkannt.
In den vergangenen Tagen hatte Russland die Angriffe auf die Ukraine zum einen eher verstärkt als verringert. Zum anderen gab es nach etlichen Äusserungen russischer Spitzenpolitiker wachsende Zweifel, ob Putin wirklich zu einem Treffen mit Selenskyj bereit sei, wie der US-Präsident behauptet hatte. Die Europäer hatten Trump vor dieser Entwicklung gewarnt, wenn er nicht endlich härtere US-Sanktionen gegen Russland erlaube. Auch Selenskyj forderte Trump dazu auf.
Bei der Frage der Sicherheitsgarantien zeigten sich zudem Probleme: Die Bundesregierung sieht die massive Stärkung der ukrainischen Armee als besten Schutz auch für eine Nachkriegszeit - aber viele andere europäische Länder und die USA wollen oder können dies nicht bezahlen. Die USA wollen nur indirekte Garantien für die Ukraine übernehmen und auch einen möglichen Einsatz europäischer Soldaten in der Ukraine nach einem Friedensabschluss nur bedingt absichern. Dieser Einsatz wird zudem von Russland abgelehnt.
(Reuters/cash)