US-Präsident Donald Trump hat das US-Verteidigungsministerium angewiesen, unverzüglich wieder Atomwaffentests aufzunehmen. «Wegen der Testprogramme anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, auf gleicher Basis mit dem Testen unserer Atomwaffen zu beginnen. Dieser Prozess wird unverzüglich beginnen», schrieb Trump am Donnerstag auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social. Die Äusserung erfolgte vor einem geplanten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea.

Trumps Ankündigung stellt eine Abkehr von der seit Jahrzehnten geltenden US-Politik dar. Die USA haben seit 1992 keine Atomwaffentests mehr vorgenommen. Solche Tests liefern technische Daten darüber, wie sich neue Atomwaffen verhalten und ob ältere Waffen noch funktionstüchtig sind. Ein solcher Test würde in Russland und China zudem als eine bewusste Demonstration der strategischen Macht der USA gewertet werden.

Hintergrund sind jüngste russische Atomwaffenübungen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch erklärt, Russland habe erfolgreich einen nukleargetriebenen Super-Torpedo vom Typ Poseidon getestet. Zudem testete Russland am 21. Oktober eine neue Burewestnik-Rakete und veranstaltete am 22. Oktober Übungen zum Einsatz von Atomwaffen. Trump schrieb dazu: «Russland ist Zweiter, und China ist ein weit abgeschlagener Dritter, wird aber sogar innerhalb von fünf Jahren gleichauf sein.»

Die USA hatten das Atomzeitalter im Juli 1945 mit dem Test einer 20-Kilotonnen-Atombombe in Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico eingeläutet. Im August 1945 warfen sie dann Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ab, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden.

(Reuters)