US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben nur einen Kandidaten für den Chefposten der US-Notenbank Fed nominieren, der sich zu Zinssenkungen bekennt. «Ich werde jemanden ernennen, der die Zinsen senken will», sagte Trump am Freitag im Weissen Haus. Er werde niemanden für den Posten auswählen, der die Zinsen auf dem aktuellen Niveau belassen wolle.
Trump forderte eine Senkung des Leitzinses auf ein Prozent. Dieser liegt derzeit in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Der US-Staatschef erneuerte zugleich seine Kritik am amtierenden Notenbankchef Jerome Powell. Er würde es begrüssen, wenn Powell zurückträte, sagte Trump. «Er hat einen lausigen Job gemacht.» Zudem bezeichnete der Präsident den Notenbanker als «dumm».
Bislang hat kein US-Präsident eine derart klare Erwartung an einen Kandidaten für den Fed-Vorsitz formuliert. Powells Amtszeit als Vorsitzender der Fed endet im Mai 2026. Die Debatte um seine Nachfolge beginnt damit ungewöhnlich früh. Üblicherweise werden Kandidaten erst drei bis vier Monate vor dem Freiwerden des Postens benannt.
Kritiker werten den vergleichsweise frühen Vorstoss Trumps als Versuch, die Autorität Powells zu untergraben: Ein früh benannter Nachfolgekandidat könnte demnach als eine Art «Schatten-Notenbankchef» eine abweichende Geldpolitik vertreten.
(Reuters)