Dies kündigte Trump in der Nacht zum Samstag in den sozialen Medien an. Vor Journalisten im Weissen Haus hatte er zuvor erklärt, die Konfliktparteien stünden kurz vor einer Waffenstillstandsvereinbarung, die eine Abtretung von ukrainischem Gebiet erfordern könnte. «Es wird einen gewissen Austausch von Gebieten zum Wohle beider Seiten geben», sagte Trump.

Russland bestätigte das Gipfeltreffen anschliessend in einer Online-Erklärung. Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte in Moskau, Trump und Putin würden sich darauf konzentrieren, Optionen für eine «langfristige friedliche Lösung der Ukraine-Krise» zu erörtern. Dies werde offensichtlich ein schwieriger Prozess sein, den man jedoch aktiv und energisch angehen werde, erklärte Uschakow weiter.

In Moskau und Washington werde man sich nun intensiv auf die praktischen und politischen Aspekte des Gipfels in Alaska vorbereiten. Ein nächstes Treffen der beiden Staatschefs solle in Russland stattfinden. Eine entsprechende Einladung sei bereits an US-Präsident Donald Trump ergangen.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg soll ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Krieges die Besetzung der von Moskau eroberten Gebiete festschreiben. Ein Vertreter des Weissen Hauses bezeichnete den Bericht als Spekulation. Eine Stellungnahme des Kremls lag dazu zunächst nicht vor.

Der russische Präsident Wladimir Putin beansprucht die vier ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson sowie die 2014 annektierte Halbinsel Krim für Russland. Die russischen Truppen kontrollieren jedoch nicht das gesamte Gebiet in den vier Regionen. Dem Bloomberg-Bericht zufolge würde Russland im Rahmen des angestrebten Abkommens seine Offensive in den Regionen Cherson und Saporischschja entlang der derzeitigen Frontlinien einstellen.

Krieg hat Städte und Dörfer verwüstet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen. «Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der Verfassung der Ukraine. Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen», sagte er in einer Videobotschaft. «Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken.»

«Die Vereinigten Staaten sind entschlossen, einen Waffenstillstand zu erreichen, und wir müssen gemeinsam alle konstruktiven Schritte unterstützen», sagte Selenskyj zuvor. Ein würdiger, verlässlicher und dauerhafter Frieden könne nur das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen sein. In seiner abendlichen Videoansprache hatte Selenskyj erklärt, ein Waffenstillstand sei möglich, solange auf Russland ausreichender Druck ausgeübt werde. Er habe mehr als zwölf Gespräche mit Staats- und Regierungschefs verschiedener Länder geführt. Sein Team stehe zudem in ständigem Kontakt mit den USA.

Die Ukraine hatte in der Vergangenheit bei der Suche nach einem Ende des Krieges Flexibilität signalisiert. Der Krieg hat Städte und Dörfer des Landes verwüstet und zahlreichen Soldaten und Zivilisten das Leben gekostet. Die Anerkennung des Verlusts von rund einem Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets wäre für Selenskyj und seine Regierung jedoch schmerzhaft und politisch schwierig.

Seit seiner Rückkehr ins Weisse Haus im Januar hat Trump versucht, die US-Beziehungen zu Russland zu verbessern und den Ukraine-Krieg zu beenden. Angesichts der Weigerung Putins, die Offensive zu stoppen, hatte Trump mit neuen Sanktionen gedroht. Am Mittwoch verhängte die US-Regierung einen zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf Waren aus Indien wegen dessen Importen von russischem Öl. Zuvor hatte Trumps Sondergesandter Steve Witkoff in Moskau dreistündige Gespräche mit Putin geführt, die beide Seiten als konstruktiv bezeichneten.

(Reuters)