Donald Trump und Xi Jinping haben ihr mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen am Donnerstag nach rund eineinhalb Stunden beendet. Beide Seiten hofften, mit diesen Gesprächen einen Handelskonflikt zu entschärfen, der die Weltmärkte seit langem in Unruhe versetzt hat.

Am Ende des Treffens gaben sich Xi und Trump die Hand und verliessen gemeinsam den Verhandlungsraum auf einem Luftwaffenstützpunkt im südkoreanischen Busan – am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC). Danach flog Trump mit der Air Force One zurück nach Washington, während Xi seine Teilnahme am APEC-Gipfel fortsetzte.

Zu Beginn der Gespräche sagte Trump voraus, es werde «ein sehr erfolgreiches Treffen» werden.

Die beiden Staatschefs wollten die Einzelheiten eines Rahmenabkommens ausarbeiten, das am Wochenende zuvor in Malaysia vorbereitet worden war. Demnach würde China für mindestens ein Jahr die Genehmigungspflicht mit Blick auf seltene Erden aussetzen, den Kauf amerikanischer Sojabohnen wieder aufnehmen und Fortschritte im Kampf gegen Fentanyl zusagen. Im Gegenzug sollten die USA ihre Zölle senken und möglicherweise weitere Zugeständnisse machen.

«Ich denke, wir haben bereits vielen Dingen zugestimmt – und wir werden uns gleich auf noch mehr einigen», sagte Trump. Er sei überzeugt, dass ein Abschluss möglich sei. «Ich glaube, wir werden eine fantastische Beziehung für eine lange Zeit haben.»

Xi hatte Trump mit den Worten begrüsst, es sei ihm «sehr warm ums Herz, Sie wiederzusehen», und fügte hinzu, er sei «bereit, weiter mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um ein solides Fundament für die Beziehungen zwischen China und den USA zu schaffen».

«Wir sehen die Dinge nicht immer gleich – und es ist normal, dass die beiden führenden Volkswirtschaften der Welt von Zeit zu Zeit Reibungen haben», sagte Xi. «Angesichts von Wind, Wellen und Herausforderungen sollten Sie und ich, als Steuermänner der chinesisch-amerikanischen Beziehungen, den richtigen Kurs halten und die ruhige Fahrt des grossen Schiffs dieser Beziehungen sichern.»

Zu Beginn des Treffens überhäuften sich beide Staatschefs mit Komplimenten. Trump nannte Xi «einen sehr harten Verhandlungsführer» und «einen grossartigen Führer eines grossartigen Landes».

Xi wiederum lobte Trumps Bemühungen, weltweite Konflikte zu lösen – etwa im Gazastreifen und in Südostasien – und sagte, beide Nationen könnten «gemeinsam unsere Verantwortung als grosse Länder tragen und zusammen mehr erreichen» im Streben nach Frieden. Dabei griff er auch Trumps bekanntes Wahlkampfmotto auf:

«Ich glaube immer, dass Chinas Entwicklung Hand in Hand geht mit Ihrer Vision, Amerika wieder gross zu machen», sagte Xi.

Das Ergebnis dieses Treffens dürfte den monatelangen Handelskonflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt zumindest vorerst entschärfen – einen Konflikt, in dem beide Seiten wiederholt mit Zöllen und Exportbeschränkungen gedroht hatten.

Allerdings wird die Vereinbarung wohl kaum die grundlegenden Streitpunkte in der wirtschaftlichen Rivalität zwischen den USA und China lösen.

Auf amerikanischer Seite nahmen unter anderem der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer, Handelsminister Howard Lutnick, Aussenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent, die Stabschefin des Weissen Hauses Susie Wiles und der US-Botschafter in China, David Perdue, teil.

Auf chinesischer Seite sassen Vizepremier He Lifeng, Xis Stabschef Cai Qi, Aussenminister Wang Yi, der Vorsitzende der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission Zheng Shanjie, Handelsminister Wang Wentao und Vizeaussenminister Ma Zhaoxu am Tisch.

(Bloomberg)