Damit erhöht Trump den Druck auf globale Stahlproduzenten und verschärft abermals den Handelskrieg. «Wir werden die Zölle auf Stahl in die Vereinigten Staaten von Amerika von 25 Prozent auf 50 Prozent anheben, was die Stahlindustrie in den USA noch weiter absichern wird», sagte der Republikaner am Freitag bei einer Kundgebung in Pennsylvania. Später teilte Trump über soziale Medien mit, dass die erhöhten Zölle auch für Aluminiumprodukte gelten würden. Sie sollen am Mittwoch in Kraft treten. Die Zoll-Ankündigung erfolgte nur wenige Stunden nachdem Trump China vorgeworfen hatte, eine Vereinbarung mit den USA zum gegenseitigen Abbau von Zöllen und Handelsbeschränkungen für kritische Mineralien zu verletzen.
Trump sprach im Mon Valley Works, einem Stahlwerk von U.S. Steel im Südwesten von Pennsylvania, das sowohl die einstige Stärke als auch den Niedergang der US-Schwerindustrie symbolisiert. Viele Stahlwerke und Fabriken im so genannten Rust Belt im Nordosten und Mittleren Westen der USA verloren im Zuge der Globalisierung und des harten Wettbewerbs durch Billigimporte massiv an Geschäft. Die USA sind laut Handelsministerium mit insgesamt 26,2 Millionen Tonnen importierten Stahls im Jahr 2024 der weltweit grösste Stahlimporteur, die Europäische Union ausgenommen. Die neuen Zölle dürften daher wohl die Stahlpreise insgesamt erhöhen.
Trump warb bei der Veranstaltung erneut für eine Partnerschaft zwischen dem japanischen Stahlriesen Nippon Steel und U.S. Steel. Diese werde wie die Zollerhöhung dazu beitragen, Arbeitsplätze für Stahlarbeiter in den USA zu erhalten, sagte der US-Präsident. Ende 2023 war bekannt geworden, dass Nippon Steel eine Übernahme des US-Rivalen für 14,9 Milliarden Dollar anstrebt.
Kanadas Handelskammer verurteilte die Zollerhöhung umgehend. «Die Auflösung effizienter, wettbewerbsfähiger und zuverlässiger grenzüberschreitender Lieferketten, wie wir sie bei Stahl und Aluminium haben, verursacht beiden Ländern grosse Kosten», erklärte Handelskammer-Präsidentin Candace Laing. Auch Australien verurteilte die Zollerhöhung als «ungerechtfertigt und nicht die Handlung eines Freundes».
(Reuters)