Das Unternehmen Sunnova Energy, das Solarmodule für Privathaushalte installiert, beantragte über das Pfingstwochenende Gläubigerschutz und begründete dies mit steigenden Schulden und schwächerer Nachfrage. Vergangene Woche hatte bereits der Konkurrent Solar Mosaic Insolvenz angemeldet. Die Branche hat mit hohen Zinsen, einer Fördermittel-Kürzung im wichtigen Markt Kalifornien und der Sorge der Bauherren vor einem Subventionsabbau zu kämpfen.

Die Trump-Regierung strebt eine Ausweitung der Öl- und Gasproduktion an und hat im Mai eine teilweise Kreditgarantie in Höhe von knapp drei Milliarden Dollar gestrichen, die Sunnova von der Vorgänger-Regierung um Joe Biden gewährt worden war. Trump plant zudem Steuergesetze, die der Solarbranche nach deren Angaben massiv schaden würden, da Beihilfen für Hausbesitzer gestrichen werden sollen, die das Wachstum der Branche gestützt haben.

Der Branchenverband Seia hatte jüngst gewarnt, das Gesetz gefährde fast 300'000 US-Arbeitsplätze und 220 Milliarden Dollar an Investitionen. Bis zu 300 Fabriken vor allem in republikanisch geprägten Bundesstaaten würden schliessen müssen oder gar nicht erst öffnen. Das wiederum würde sich auf die Energieproduktion auswirken und für die Bereiche Künstliche Intelligenz und Rechenzentren gebe es möglicherweise nicht genügend Strom, hatte der Verband argumentiert.

Das Gesetz der Biden-Regierung fördert Wind- und Solarenergie, Wasserstoff und andere klimafreundliche Technologien unter anderem durch Steuervergünstigungen. Trumps Pläne würden diese Unterstützung schneller auslaufen lassen. Die als 25D bekannte Vergünstigung kann 30 Prozent des Preises für private Solaranlagen auf Wohnhäusern abdecken. 

(Reuters)