Im Gegenzug stieg der Dollar am Montag um 0,6 Prozent und war mit 20,06 Lira so teuer wie nie. Erdogan steht vor seiner dritten fünfjährigen Amtszeit. Bei der Stichwahl am Sonntag lag er deutlich vor seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu. Laut staatlicher Wahlkommission kam Erdogan auf 52,1 Prozent, Kilicdaroglu auf 47,9 Prozent.
"Der Sieg von Erdogan ist kein Trost für ausländische Investoren", sagte Hasnain Malik, Manager beim Analysehaus Tellimer. "Nur die grössten Optimisten würden hoffen, dass er sich nun politisch sicher genug fühlt, um zu einer orthodoxen Wirtschaftspolitik zurückzukehren."
Die Türkei steckt in einer Krise und kämpft mit hoher Inflation, die im vergangenen Jahr zeitweise bei mehr als 85 Prozent lag. Als ein Grund dafür gilt, dass die Zentralbank den Leitzins nicht gemäss der ökonomischen Lehre angehoben, sondern auf Erdogans Wunsch gesenkt hat.
Die türkische Lira, die angesichts von Erdogans Wirtschafts- und Währungspolitik bereits deutlich an Wert verloren hat, ist seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar um mehr als sechs Prozent abgebröckelt. In den vergangenen fünf Jahren ist sie um rund 80 Prozent abgestürzt.
(Reuters)