Der U-Blox-Chef ist unzufrieden mit der Rentabilität seiner Firma. Nach der Fokussierung der Geschäfte werde U-Blox «deutlich profitabler werden», sagte Stephan Zizala in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» (Online).

Nach dem Corona-Boom folgte bei U-Blox ein tiefer Umsatz- und Gewinneinbruch. In der Folge fokussierte das Unternehmen seine Geschäfte auf den Bereich mit Lokalisierungslösungen und verkaufte das Geschäft mit Mobilfunkmodulen.

Das Geschäft mit der Positionsbestimmung sei mit einer Bruttomarge von über 60 Prozent sehr profitabel, so Zizala weiter. Dagegen sei das Mobilfunkmodul-Segment selbst «im Rekordjahr 2023 nicht profitabel» gewesen.

Von der höheren Profitabilität des verbliebenden Geschäfts sollen nicht nur die Aktionäre profitieren. Da die Mitarbeitenden die letzten Jahre keine Gehaltserhöhungen erhalten haben, sollen sie in Zukunft wieder stärker am Erfolg des Unternehmens beteiligt werden, so Zizala. Zu einer Aufnahme von Dividendenzahlungen wollte Zizala sich noch nicht äussern: «Es ist zu früh, darüber zu spekulieren.»

Leichte Erholung an den Märkten

Insgesamt seien die Märkte immer noch «sehr volatil», so Zizala weiter. Jedoch seien Kunden wieder zum normalen Kaufverhalten zurückgekehrt und auch der Lagerabbau sei weitgehend abgeschlossen. Dennoch zeigten sich die Automobil- und die Industriemärkte weiterhin schwach.

Die Nachfrage steige vor allem in Nischenmärkten, etwa bei «autonomen Robotern mit Satellitennavigation oder bei Funktionen für automatisiertes Fahren in Neufahrzeugen», sagte Zizala. Obwohl sich in den ersten zwei Quartalen ein positives Momentum im Markt zeigte, könne wegen der anhaltend hohen Unsicherheiten noch keine längerfristige Prognose gegeben werden.

Sind alleine gross genug

Die Bemühungen zur Fokussierung der Geschäfte zielen laut Zizala nicht darauf ab, U-Blox als Übernahmekandidat «hübsch» zu machen. «Wir wollen innovative Produkte entwickeln und ein solides finanzielles Profil schaffen. Alles Weitere wird sich zeigen», so der U-Blox-Chef. Das Unternehmen ist seiner Meinung nach auch alleine gross genug, um am Markt bestehen zu können.

Zukäufe stünden für U-Blox aktuell nicht im Fokus. «Aber natürlich haben wir nie aufgehört, interessante Ziele zu beobachten, sodass wir gegebenenfalls zuschlagen können.»

(AWP)