Anleger nehmen die Rating-Senkung von Swiss Re durch Barclays negativ auf. Der Aktienkurs des Rückversicherers fällt am Donnerstagmorgen 1,7 Prozent auf 139,50 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) um 0,65 Prozent tiefer tendiert. Seit Jahresbeginn hat der Titel 10,9 Prozent zugelegt, auf 52 Wochen steht das Plus bei 30 Prozent.
Trotz der Kursgewinne sieht der zuständige Analyst von Barclays die Swiss Re-Aktien deutlich höher bewertet als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Deshalb senkt die britische Investmentbank in ihrer neuen Branchenstudie das Rating für den Schweizer Rückversicherer auf «Underweight» von «Equal Weight» und korrigiert das Kursziel auf 128 Franken von 136 Franken. Das entspricht einem Abwärtspotential von fast 10 Prozent.
In ihrer neuen Branchenstudie schreibt Barclays zwar von deutlich verbesserten Unternehmensfaktoren wie besseren Risikokontrollen bei Naturkatastrophen, einer stärkeren Bilanz sowie gestiegenem Vertrauen in die Unternehmensziele. Die Bewertung scheine aber vor allem durch das niedrige Zinsniveau in der Schweiz beeinflusst zu sein und in Bereichen wie Reservepuffer oder der Performance in der Lebenssparte (L&H Re) gehöre Swiss Re noch nicht zur Spitze. Auch sei die Aktie im Vergleich zu den Wettbewerbern derzeit am teuersten, so die Begründung von Barclays.
Swiss Re sieht sich auf Kurs
Swiss Re scheint fürs laufende Geschäftsjahr auf Kurs zu sein. Nach dem ersten Quartal konnte der Rückversicherer mehr Gewinn ausweisen als von den Analysten erwartet und gibt sich für den weiteren Verlauf zuversichtlich. Trotz des herausfordernden Umfelds sei der Konzern zuversichtlich im Hinblick auf seine Ziele für 2025, hiess es. Das Management rechnet weiterhin mit mehr als 4,4 Milliarden Dollar Gewinn.
Von den insgesamt 24 bei Bloomberg erfassten Analysten raten zwölf zu einem Kauf, zehn zum Halten und zwei zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel für zwölf Monate veranschlagen sie bei 151 Franken.
(cash/AWP)