Nach Jahren des Wachstums bereiten sich die Unternehmen auf magere Jahre vor und setzen beim Personal den Rotstift an. Das Ende der Fahnenstange sei aber noch nicht erreicht, sagt Analyst Dan Ives. "Wir rechnen mit einem branchenweiten Jobabbau von weiteren fünf bis zehn Prozent. Denn viele Unternehmen haben Geld ausgegeben wie Rockstars der 1980er Jahre." Die Übersicht der Job-Abbaupläne der letzten Wochen:

SAP

Europas grösstes Software-Haus hat nach einem Gewinnrückgang den Abbau von 3000 Stellen angekündigt. Das entspricht 2,5 Prozent der SAP-Belegschaft.

Amazon

Der Online-Händler will mehr als 18'000 Jobs streichen. Einige Monate zuvor hatte ein Insider von 10.000 Jobs gesprochen. Das entspricht etwa sechs Prozent der rund 300'000 Beschäftigten in der Verwaltung.

Alphabet

Die Google-Mutter streicht weltweit 12'000 Stellen. Betroffen seien neben Beschäftigten in der Verwaltung auch Produkt-Entwickler.

Microsoft

Der Software-Konzern will 10'000 Jobs abbauen. Dies entspreche fünf Prozent der Belegschaft. Im Oktober 2022 hatte Microsoft bereits die Streichung von knapp 1000 Arbeitsplätzen angekündigt.

Meta Platforms

Die Facebook-Mutter baut erstmals seit der Firmengründung 2004 Stellen ab. Das Unternehmen leidet unter wegbrechenden Werbeeinnahmen und Milliardenverlusten seiner Sparte "Reality Labs". Dort ist unter anderem die Entwicklung des "Metaversum" gebündelt, einer virtuellen Welt, die Firmenchef Mark Zuckerberg als besonders zukunftsträchtig betrachtet. Insgesamt fallen 11'000 Jobs weg. Das entspricht 13 Prozent der Belegschaft.

Spotify

Der Musikstreaming-Dienst hat im Januar 2023 seinen Sparkurs bei den Personalausgaben verschärft. Nachdem Spotify wenige Monate zuvor angekündigt hatte, sich bei Neueinstellungen zurückzuhalten, kündigte die schwedische Firma an, rund 600 Personen vor die Tür zu setzen. Das entspricht rund sechs Prozent der Belegschaft.

Intel

Firmenchef Pat Gelsinger will bei dem Chip-Hersteller 2023 drei Milliarden Dollar einsparen. Dazu gehörten auch "Personalmassnahmen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Zum Umfang möglicher Stellenstreichungen machte er keine Angaben.

Twitter

Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes im Herbst 2022 feuerte der neue Eigentümer Elon Musk etwa 3700 Beschäftigte, die Hälfte der Belegschaft. Im Januar 2023 hatte Twitter nach Aussagen von Musk zufolge noch etwa 2300 Mitarbeiter.

Doordash

Die US-Mutter des deutschen Lebensmittel-Lieferanten "Wolt" baut 1250 Jobs in der Verwaltung ab. Dem Unternehmen zufolge arbeiteten zu Anfang 2022 etwa 8600 Menschen für DoorDash.

Stripe

Der Online-Zahlungsdienstleister streicht 14 Prozent seiner Stellen. Nach dem Abbau wird das Unternehmen einer internen Email der Gründer zufolge noch etwa 7000 Beschäftigte haben.

Lyft

Beim Uber-Rivalen müssen knapp 700 Personen gehen. Das sind 13 Prozent der Mitarbeiter. Zuvor hatte der Fahrdienst-Vermittler bereits 60 Stellen gestrichen und Neueinstellungen gestoppt.

Seagate

Im Rahmen seines Sparprogramms will der Speicherchip- und Festplatten-Anbieter 3000 Jobs abbauen. Das entspricht etwa acht Prozent der Belegschaft.

Micron

Der Speicherchip-Spezialist schrumpft seine Belegschaft um zehn Prozent. Wegen der trüben Branchen-Aussichten schraubt er ausserdem seine Investitionen zurück.

Coinbase

Die Kryptowährungsbörse kündigte 2022 zwei Mal Stellenstreichungen an. Ihnen fallen insgesamt knapp 1200 Beschäftigte oder rund 20 Prozent der Belegschaft zum Opfer.

Roku

Der Hersteller von Geräten zum Empfang von Videostreaming-Diensten reduziert die Belegschaft wegen "der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen" um fünf Prozent oder 200 Mitarbeiter.

Cisco

Der Netzwerkausrüster hat sich ein Restrukturierungsprogramm auferlegt. In dessen Rahmen könnten fünf Prozent der Stellen wegfallen.

HP

Bis zum Jahr 2025 wird der Computer-Hersteller nach eigenen Angaben voraussichtlich 6000 Jobs streichen.

Salesforce

Beim SAP-Rivalen fällt jede zehnte Stelle weg. Basierend auf dem Personalstand von Ende Oktober 2022 müssen rund 8000 Beschäftigte ihren Hut nehmen. Ausserdem sollen einige Standorte geschlossen werden.

(Reuters)