Bereits am ersten Tag der Herbstsession hat sich der Nationalrat am Montag mit dem Thema der Bankenregulierung befasst und darüber beraten, ob und wann strengere Eigenkapitalvorschriften für systemrelevante Schweizer Banken erforderlich sind. Im Fokus dieser Debatte steht entsprechend die letzte verbleibende Grossbank, die UBS.

Die grosse Kammer hat schliesslich mit 104 zu 86 Stimmen und vier Enthaltungen eine Motion abgelehnt, die forderte, die Eigenkapitalregelung erst bei der Vorlage des gesamten Regulierungspakets anzugehen. Damit bleibt der Nationalrat auf der Linie des Bundesrats, der befürchtete, dass die Eigenmittelverordnung mit der Motion auf den «St. Nimmerleinstag» verschoben worden wäre. Mit der Ablehnung ist das Geschäft vom Tisch.

Am Dienstag fallen die Aktien der UBS 1,6 Prozent auf 31,74 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI mit 0,02 Prozent leicht ins Plus steht. Dennoch haben die Titel der UBS seit Jahresbeginn um über 16 Prozent zugelegt, auf 52 Wochen betrachtet sogar um über 31 Prozent.

Die UBS, die als systemrelevante Bank im Fokus steht, hatte sich im Vorfeld heftig gegen die neue Eigenmittelverordnung gewehrt, welche der Bundesrat neben anderen Massnahmen in den Eckpunkten im Juni vorgelegt hatte.

UBS-Chef Sergio Ermotti argumentierte, die Muttergesellschaft in der Schweiz profitiere von den Töchtern im Ausland. Die neuen Eigenkapitalvorschriften würden zu signifikanten Kosten führen. Auch verwies er auf die nach eigenen Angaben starke Risikomanagement-Kultur seiner Bank.

Die Investmentbank J.P. Morgan zeigt sich zuversichtlich für die UBS. Sie erhöhte ihr Kursziel für UBS auf 38 von 37 Franken und belässt die Einstufung auf «Overweight».

Trotz regulatorischer Unsicherheiten und CS-Integrationsrisiken sei die UBS mittelfristig stark positioniert, schreibt Analyst Kian Abouhossein. Er gehe davon aus, dass die UBS mit den erwirtschafteten Gewinnen genügend Kapital zurückbehalten kann, um die regulatorischen Anforderungen innerhalb von acht Jahren zu erfüllen, und gleichzeitig Dividenden zahlen könne. Die Aktien würden jedoch mit einem klaren Abschlag gegenüber der Vergleichsgruppe gehandelt, was vor diesem Hintergrund nicht gerechtfertigt sei, so der Experte weiter.

Damit liegt J.P. Morgan deutlich über dem von Bloomberg erfassten Analysten-Konsens. Die Analysten veranschlagen ein durchschnittliches Kursziel von 32 Franken für die nächsten zwölf Monate. 15 Analysten empfehlen, die Titel zu kaufen, sechs raten zum Halten und vier zum Verkauf.

(cash/AWP)