Die Aktien der UBS schliessen das Anlagejahr 2025 auf einem 17-Jahres-Hoch ab. Klammheimlich haben die Titel der Grossbank im Dezember das Blatt gewendet und aus einer Unterperformance gegenüber dem Swiss Market Index (SMI) eine Überperformance gemacht. Auf Jahressicht legen die UBS-Papiere rund 33 Prozent zu, allein im Dezember betrug das Plus rund 20 Prozent.
Der Fokus im abgelaufenen Anlagejahr lag klar auf den Diskussionen um die Kapitalanforderungen der Schweizer Regierung. Zwischenzeitlich kam sogar die Frage eines möglichen Wegzugs der Grossbank aus der Schweiz auf.
Auslöser der starken Kursbewegung im Dezember waren jedoch neue Erwartungen, wonach die Eigenkapitalvorschriften im «Too-big-to-fail»-Paket des Bundesrats nun doch weniger scharf ausfallen könnten als zunächst befürchtet.
Von diesem Szenario scheinen inzwischen auch Analystinnen und Analysten auszugehen. Seit November haben zwölf Experten ihre Kursziele erhöht, lediglich einer hat sie gesenkt. Rund die Hälfte dieser Anpassungen erfolgte im Dezember, nachdem Reuters über einen mutmasslichen Richtungswechsel des Bundesrates berichtet hatte.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Ratings: Fünf Analystinnen und Analysten hoben ihre Einstufung im laufenden Monat um mindestens eine Stufe an. Niedrigere Kapitalanforderungen würden den Spielraum für Dividenden und Aktienrückkäufe deutlich vergrössern, heisst es. Aktuell stehen 13 Kaufempfehlungen drei Halten- und drei Verkaufsempfehlungen gegenüber.
Neben der Kapitalregulierung loben Analysten den planmässigen Fortschritt bei der Integration der Credit Suisse. Laut einer aktuellen Studie der DZ Bank sind von den angestrebten Kosteneinsparungen von rund 13 Milliarden Dollar bis 2026 bereits 77 Prozent realisiert.
Im Anlagejahr 2026 dürfte sich der Fokus der Investoren neben der fortgesetzten Kapitaldiskussion zunehmend auf die Nachfolgesuche für CEO Sergio Ermotti richten. Neben den bislang hoch gehandelten internen Kandidaten - Asien-Chef Iqbal Khan und US-Chef Rob Karofsky - wird offenbar auch Beatriz Martin Jimenez als potenzielle Nachfolgerin gehandelt. Sie wurde im Oktober zusätzlich zu ihrem bestehenden Verantwortungsbereich (CS-Integration und Abbau von Altlasten) zur COO ernannt. Inwieweit diese Personalfragen kursrelevant werden, bleibt abzuwarten.
Vorerst scheint das Kurspotenzial der UBS-Aktien jedoch weitgehend ausgeschöpft. Denn nach dem jüngsten Kursanstieg notieren die Titel rund vier Prozent über dem Konsenskursziel von etwa 35,20 Franken.
Zusätzlichen Schwung könnten nur deutlich über den Erwartungen liegende Ergebnisse oder nochmals wesentlich günstigere Kapitalanforderungen bringen – die Erwartungen an die Grossbank sind entsprechend hoch.
(cash)
