Die Aktien der UBS steigen am Dienstagmorgen 2,5 Prozent auf 26,77 Franken. Sie sind damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt, der gemessen am Swiss Market Index praktisch unverändert notiert. In der Spitze erreichten die Valoren der Grossbank bei 27,19 Franken den höchsten Stand seit zwei Wochen.
Anlass für den Kursanstieg ist die Heraufstufung auf «Buy» von «Hold» sowie die Kurszielerhöhung auf 37 von 22 Franken durch die US-Investmentbank Jefferies. Das neue Preisziel ist eines der höchsten, die bei Bloomberg verzeichnet sind. Es impliziert ein knapp 42-prozentiges Aufwärtspotenzial gegenüber dem Schlusskurs vom Montag.
Der zuständige Analyst rechnet mit einem Wendepunkt beim Thema Kapitalvorschriften - bald soll sich Klarheit einstellen, da der Bundesrat am Freitag weitere Einzelheiten zu den durch die UBS vorzuhaltenden Mitteln verkünden will. In den letzten Monaten sei die Aktie wegen der Arbeit der Landesregierung an der Bankenregulierung «zurückgehalten» worden. Der Jefferies-Experte warnt allerdings vor einem wahrscheinlich «langwierigen» Prozess, der sich an die Nachrichten von Ende Woche anschliessen dürfte.
Experten gehen davon aus, dass der Bundesrat der UBS zusätzliche rund 20 Milliarden Dollar vorschreiben will. Die Bank müsste ausländische Tochtergesellschaften nicht mehr mit 60 Prozent, sondern mit 100 Prozent unterlegen. Das Vorhaben ist umstritten. Befürworter argumentieren, die UBS müsse so gut wie möglich für eine allfällige nächste Bankenkrise gewappnet sein. Zu den Kritikern gehört Konzernchef Sergio Ermotti. Er befürchtet einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. «Die Gewinner werden unsere Konkurrenten ausserhalb der Schweiz sein», sagt er.
Die Pläne des Bundesrates müssen so oder so noch durch das Parlament und dürften dort einer Diskussion unterzogen werden, in der die Lehren aus zwei Bankenkrisen in zwei Jahrzehnten und die Konkurrenzfähigkeit des Schweizer Bankenplatzes abgewogen werden.
(cash)