Die Aktie der UBS steht mit einem Zuwachs von 25 Prozent vor dem besten vierteljährlichen Aktienkursanstieg seit 14 Jahren. Das hat Bloomberg aufgrund von Daten des Finanzdienstleisters errechnet. Letztmals stieg die Aktie im dritten Quartal des Jahres 2009 so deutlich an.

Der eigentliche Startschuss für den Anstieg der Aktie ging am 6. Juli los, nachdem die "Financial Times" schrieb, dass die UBS bald auf die Verlustgarantie des Bundes von 9 Milliarden Franken verzichten werde.

Die Bestätigung dieser Meldung am 11. August durch die Bank bescherte der Aktie weitere Gewinne. Einen zusätzlichen kräftigen Schub erhielt der Titel am 31. August nach Bekanntgabe des Rekordgewinns in der Höhe von 29 Milliarden Dollar. Danach erreichte die Aktie mit fast 23,80 Franken den höchsten Stand seit 14 Jahren.

Diese Ereignisse liessen die Investoren im Lauf der Zeit glauben, dass der "Shotgun Wedding" mit der Credit Suisse mit viel weniger Risiken verbunden ist als zunächst angenommen. Zudem läuft die Integration der Credit Suisse - zumindest ist dies die Aussensicht - bislang ohne Zwischenfälle und nach Plan. 

Die Aktie der UBS ist mit einem Anstieg von 33 Prozent mittlerweile auch der beste Titel im Swiss Market Index in diesem Jahr. Auch im europäischen Bankenindex von Bloomberg hat sich die UBS emporgearbeitet. Unter 45 Mitgliedern steht die UBS dort auf Platz zehn in diesem Jahr. Zum Vergleich: Die Aktie der Deutschen Bank hat seit Jahresbeginn 1 Prozent verloren.

UBS-Aktie stagniert seit Anfang September

Allerdings stagniert die Aktie der UBS seit Anfang September, zuletzt war sie sogar leicht rückläufig. Das ist sicher zum einen der allgemeinen Börsenschwäche geschuldet. Zum anderen störte auch eine Meldung vom letzten Mittwoch die Aktienerfolgsgeschichte der UBS nicht unerheblich. 

Denn einem Medienbericht zufolge gibt es offenbar eine umfassende Untersuchung des US-Justizministeriums gegen die UBS und die Credit Suisse im Zusammenhang mit mutmasslicher Hilfe hauptsächlich gegen die Credit Suisse für russische Kunden bei der Umgehung von Sanktionen. Die UBS-Titel verloren am Mittwoch zeitweise fast acht Prozent und schlossen noch 2,9 Prozent tiefer.

JP Morgan schrieb in einem Kommentar, dass die Ermittlungen des US-Justizministeriums für die UBS zwar "Gegenwind" darstellten. Die Bank habe aber genügend Rückstellungen gebildet, um diesbezüglich eventuelle Kosten zu decken.

Die zwischenzeitlich heftige Reaktion an der Börse am Mittwoch zeigt aber, dass die Unsicherheiten bezüglich "Leichen im Keller" der Credit Suisse unter Investoren nicht ausgeräumt sind. 

Daniel Hügli
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