Die Aktien der UBS verlieren am Freitag 0,49 Prozent auf 23,13 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,63 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn sind die Valoren der Schweizer Grossbank um 33 Prozent gestiegen. 

Keine Woche zieht ins Land, ohne dass sich die Analysten dabei nicht mit hohen und noch höheren Kurszielen gegenseitig übertreffen. Nachdem letzte Woche Christopher Hallam von Goldman Sachs sein Kursziel auf 35 Franken erhöht hat, legte diese Woche Piers Brown von HSBC mit etwas bescheideneren 33 Franken nach, gefogt von Berenberg, welche neu ein Kursziel von 29 nach 22 Franken ausrufen. Die Einstufung wird auf Kaufen belassen. Die Übernahme der Credit Suisse durch UBS sei höchst ungewöhnlich, schreibt Analyst Peter Richardson von Berenberg.

Die Entwicklung während des Restrukturierungsplans der Bank könne nun ebenso untypisch sein. So habe die UBS den Verlusten, die Banken bei der Restrukturierung von Altgeschäften typischerweise erleiden, effektiv vorgebeugt. Dies und der Rückgang des Geschäfts der Credit Suisse vor der Übernahme verringerten die Ausführungsrisiken und könnten seiner Meinung nach Aktienrückkäufe ab 2024 ermöglichen. Darüber hinaus dürfte die Integration der Credit Suisse erhebliche strategische Vorteile mit sich bringen, schreibt Richardson.

Wie schnell wachsen die Bäume in den Himmel?

Allerdings will der Aktienkurs der UBS im Moment nicht so richtig vom Fleck kommen. Seit Publikation der Halbjahreszahlen Ende August pendelt der Kurs in einem Range zwischen 22,51 und 23,72 Franken hin und her, obwohl einige massgebliche Analysten ihr Kursziel massiv erhöht hatten.

Die Bank Rahn + Bodmer schreibt in ihrem Börsenbarometer denn auch, dass die Titel der Universalbank im Anschluss an den Zinsentscheid der SNB am Donnerstag erstaunlicherweise wenig Reaktion gezeigt und sogar an Boden verloren haben. «Vermutlich ist die Aktie nach den ermutigenden Aussagen in Bezug auf die Credit-Suisse-Übernahme einfach etwas zu heissgelaufen und benötigt nun etwas Zeit und Raum zur Konsolidierung.»

Die Zürcher Privatbank zieht dabei noch einen technischen Indikator hinzu, der zeigt, wie hoch die die UBS-Aktie bewertet ist. Das Agio sprich Aufschlag zur 200-Tageslinie (gleitender Durchschnittskurs der letzten 200 Tage) von aktuell rund 22,9 Prozent weist jedenfalls darauf hin. An der mittel- bis langfristig positiven Einschätzung tut dies aber keinen Abbruch, so Rahn + Bodmer. 

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP

Thomas Daniel Marti
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