Für seine rund neun Monate an der Spitze der Schweizer Grossbank strich Ermotti eine Gesamtvergütung von 14,4 Millionen Franken ein, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht der Instituts hervorgeht. Sein Vorgänger Ralph Hamers hatte für das Gesamtjahr 2022 12,6 Millionen Franken erhalten. Der Bonus-Pool für den gesamten Bankkonzern sank auf 4,5 Milliarden Dollar von den 5,3 Milliarden, die UBS und Credit Suisse kombiniert ausgewiesen hatten.

Ermotti lässt die Tür offen für eine Verlängerung 

Der Verwaltungsrat habe Ermotti gebeten, das Steuer des Instituts im April 2023 wieder zu übernehmen, um die Übernahme der in Schieflage geratenen Credit Suisse zu vollziehen, hiess es in dem am Donnerstag im Geschäftsbericht veröffentlichten Brief von Ermotti und Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher an die Aktionäre. «Sergio hat sich verpflichtet, mindestens bis zum Abschluss des Integrationsprozesses zu bleiben, wenn nicht länger.»

Im vergangenen September hatte Ermotti angekündigt, den CEO-Posten bis Ende 2026 zu behalten. Bis dahin will die UBS früheren Angaben zufolge die Integration des kleineren Rivalen weitgehend abschliessen. Ende 2026 soll dann auch die Rendite auf das harte Kernkapital (RoCET1) auf zugrunde liegender Basis auf 15 Prozent kletterten von 4,1 Prozent im Gesamtjahr 2023. Für 2028 hat sich der Konzern eine Rendite von 18 Prozent vorgenommen. «Obwohl wir davon ausgehen, dass wir bis zum Jahr 2027 auf die Rentabilität verzichten werden, die wir bisher erreicht haben, unterstreicht dies die vielversprechende langfristige Entwicklung für unser Unternehmen, unsere Kunden, unsere Branche und die Gemeinden, in denen wir leben und arbeiten», hiess es in dem Aktionärsbrief weiter.

Ermotti und Kelleher sprachen sich erneut gegen eine deutliche Verschärfung der regulatorischen Rahmenbedingungen zur Verhinderung einer erneuten Grossbankenkrise aus. Zwar unterstütze die UBS viele der von Experten vorgeschlagenen gezielten Anpassungen in Bereichen wie Überwachung, Stresstests, Liquidität und der Verantwortlichkeit von Führungskräften. Forderungen nach höheren Kapitalvorgaben erteilten die beiden aber eine Absage. Die Tatsache, dass die UBS in der Lage gewesen sei, die Credit Suisse zu retten, obwohl für beide Institute das gleiche Regelwerk gegolten habe, zeige, dass die Kapitalanforderungen nicht das Problem gewesen seien. Ermotti und Kelleher deuteten an, dass die bisherigen Vorgaben nicht von allen angemessen eingeführt worden seien. 

(Reuters)