Die amerikanische Notenbank Federal Reserve dürfte die Zinsen bis 5 oder 5,25 Prozent anheben, sagte Hamers in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Für die USA erwartet Hamers eine "leichte Rezession". Die USA verfügten über eine dynamische Wirtschaft, die auch einen starken Rebound hinbekommen werde. "Ein weiterer Anstieg der Zinsen dürfte der Wirtschaft nicht übermässig Schaden zufügen", so der Chef der grössten Bank in der Schweiz.
Derzeit liegt der Fed-Zins bei 3,25 Prozent. Weitere Zinsschritte werden erwartet, auch die Fed selbst hat solche signalisiert. Hamers liegt mit seiner Prognose etwas über dem Konsens. Das Gros der Analysten sieht das Zinsniveau in den USA auf 4,75 bis 5 Prozent ansteigen.
UBS-CEO Hamers im Interview mit Bloomberg.
Auch bei EZB und SNB werden weitere Zinserhöhungen erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte die Zinsen bis 2,25 Prozent anheben, sagte Hamers im Interview weiter. Zuletzt hat die Eurozone den Zins auf 1,25 Prozent angehoben. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wiederum dürfte nach der Einschätzung von Hamers und der UBS das Zinsniveau auf 1,25 Prozent anziehen lassen. Beim heutigen Stand von 0,5 Prozent wäre dies mit einem Jumbo-Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten erledigt.
Auch zu den Währungen nahm der Bankchef Einschätzungen vor. Die Kunden der UBS seien nicht nur in Dollar, sondern breit auch in Euro und Franken investiert. Bei letzteren sieht Hamers einen Aufwärtstrend zum Dollar im nächsten Jahr.
Die UBS hat im Investmentbanking und im Asset Mangement deutlich Erträge verloren, wie die am Dienstagmorgen veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal deutlich machen. Besser lief es aber im Kerngeschäft Vermögensverwaltung. Die Bank zog netto 17,1 Milliarden Dollar sogenannter gebührengenerierender Vermögen an. "Die Unsicherheit führt zum Bedarf nach mehr Orientierung", sagte Hamers. Dadurch erklärten sich die Geldflüsse im dritten Quartal.
Die UBS hat netto 7 Milliarden Dollar in Asien entgegengenommen, 6 Milliarden Dollar im Markt Europa, Afrika und Naher Osten, und 4 Milliarden Dollar in den USA. Seiner Beobachtung nach blieben die Kunden investiert, weil sie "rational" handelten, so Hamers.
(cash/Bloomberg)